Drei frühe Kurzgeschichten, sind unter dem Titel „Die jungen Leute“, bei Piper erschienen.
In den späten Siebzigern, habe ich den „Fänger im Roggen“ gelesen und war berührt von der Geschichte des Holden Caulfield, so nachhaltig, dass ich mir das Buch , Jahrzehnte später, noch mal in einer anderen Übersetzung geholt habe.(die ich gerade nicht finde….)
Es hatte natürlich noch einen anderen Grund, von J.D. Salinger, wurde nichts mehr vergleichbares veröffentlicht und vielleicht auch deswegen, weil der Autor das Licht der Öffentlichkeit scheute und vielleicht nichts vergleichbares, mehr geschrieben hat. So ging es mir auch mit „Die jungen Leute“ die im Original schon unter anderen Titel erschienen sind. Drei Kurzgeschichten mit zum Teil, scheinbar belangloser Konversation, die doch die Isoliertheit ihrer Protagonisten und deren Machtlosigkeit, auf den Fortgang der Geschichte erahnen lassen. So hat man sich in jungen Jahren vielleicht schon selber erlebt, als stiller Beobachter einer Metakommunikation, so als würde man nicht dazugehören und vielleicht ist sie heute eine Komplizin.
Am Besten hat mir die Geschichte „ Einmal die Woche bringt dich schon nicht um“ gefallen. Ein Mann zieht in den Krieg und während, sich seine Frau wünscht, er ginge zur Kavallerie, wegen der schicken Schwertdinger, die die da am Kragen haben und damit beschäftigt ist, einen Tweedstoff zu besitzen, wünscht sich ihr Mann, dass sie sich, um seine, schon etwas demente Tante kümmert, sie soll einmal in der Woche, mit ihr ins Kino gehen…….
Das Buch hat ca. 67 Seiten, wobei die eigentlichen Kurzgeschichten nach Seite 32 enden. Es folgen ein Nachwort über die Bedeutung von J.D. Salinger in der Literatur, von Thomas Glavinic. Nun das braucht es nicht. Literatur braucht man nicht zu vergleichen oder deren Berechtigung zu beschreiben. Gute Literatur berührt, man kann sie fühlen, sie ist nicht beliebig und bleibt in unserem Herzen.
Der Fänger im Roggen wurde 60 Millionen mal verkauft und hat mich so nachhaltig berührt, das ich mir diesen kleinen Band, der außerdem biografisches enthält, ohne genauere Betrachtung, gekauft habe.
Natürlich habe ich mal etwas recherchiert, über J.D. Salinger, der sich nach seinem großen Erfolg aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat und nur noch für sich geschrieben hat.
„Salinger-Film heizt Gerüchte um unbekannte Werke an
Gerüchte über nie erschienene Bücher des Autors von „Der Fänger im Roggen“ kursieren schon lange. Laut einer neuen Biografie soll es bald fünf Veröffentlichungen geben.“
Gerüchte über 16 fertige Bücher
Salingers Sohn Matthew trägt zusammen mit der Witwe Colleen O’Neill die Verantwortung für den Nachlass des Autors. Beide lehnten es laut New York Times ab, sich über mögliche Veröffentlichungspläne zu äußern. Allerdings hatte sich Matthew Salinger kürzlich kritisch über die Film- und Buch-Biographie geäußert. Er sei skeptisch, dass diese Dokumentation das öffentliche Verständnis für seinen Vater verbessern könne.
Seit einigen Jahren schon wird über weitere Veröffentlichungen bisher unbekannter Werke Salingers spekuliert. Manchen Gerüchten zufolge stapeln sich bis zu 16 fertige Bücher in seinem Tresor.“ Quelle
Spekulationen und nicht autorisierte Biografien !
Vielleicht sollten wir (ich auch) es dabei belassen, aus Salingers Nachlass weitere Schätze heben zu wollen, sondern dankbar sein, für das was er uns mit auf den Weg gegeben hat und respektieren, dass er nichts mehr veröffentlichen wollte.
Die jungen Leute ist im Piper Verlag erschienen und kostet ca. 15 € ISBN 978-3-49205698-4
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