Wild Tales – Jeder dreht mal durch! Nicht nachmachen- im Kino.
Vor ein paar Wochen saß ich mit meiner Freundin in der Preview von Wild Tales . Ein Bekannter von mir, hat den Film schon zwei Mal gesehen und erzählte, das es dafür im Odeon, Standing Ovations gegeben hat.
Ich persönlich bin etwas zart besaitet und kann mich nicht recht entscheiden. Denn während ich via Leinwand von Episode zu Episode in menschliche Abgründe blickte, die ich mir so kaum ausmalen könnte, saß neben mir meine Freundin die total empört war, dass ich sie in so einen Film geschleppt habe und trauerte, dem für sie verlorenen Eintrittsgeld nach.
So konnte ich mich auf das Inferno kaum einstellen und wusste auch nicht, welches schlimmer war.
Dabei handeln die Episoden von ganz normalen Alltäglichkeiten, nur werden sie in einer Form auf die Spitze getrieben, wie wir es uns in unseren kühnsten Träumen nicht ausmalen möchten.
Sicher ist der/die ein oder Andere von uns schon mal betrogen worden und ist mit den Gefühlen vertraut, die solche Ereignisse auslösen, vielleicht hatten sie auch neben dem Schmerz, Rachegedanken.
Ich hoffe sie haben das ganze nicht auf ihrer Hochzeit herausgefunden. Manchmal können solche Ereignisse auch Seiten in uns anklingen lassen, dass wir uns selbst nicht mehr wieder erkennen
Bei den Meisten von uns, bleibt es bei den Ideen und bei solchen Ideen, kommt Gegenwehr nicht vor. Szifrón indes führt diese Ideen, bis zum bitteren Ende weiter, und wer dann noch lachen kann der wird es tun, weil dieser Film ist nicht frei von Humor, wenn dieser auch, bitterböse ist und manchmal im Halse stecken bleibt.
„Wild Tales“ ist ein Episodenfilm, bestehend aus sechs Geschichten, die zwar inhaltlich nicht zusammenhängen, thematisch aber trotzdem verknüpft sind. In „Pasternak“ entdecken die Reisenden in einem Flugzeug, dass alle denselben gescheiterten Musiker kennen. In der zweiten Episode „Die Ratten“ muss sich eine Kellnerin (Julieta Zylberberg) mit einem Mann aus ihrer Vergangenheit (Cesar Bordon) auseinandersetzen, der ihre Eltern in den Ruin trieb. In „Straße zur Hölle“ sorgt ein aggressiver, mitten im Nirgendwo ausgetragener Zweikampf für Blutvergießen. In „Bombita“ setzt sich der gleichnamige Held (Ricardo Darin) mit unorthodoxen Mitteln gegen Abschleppwagen und Strafzettel zur Wehr. In der vorletzten Episode „Die Rechnung“ geht es um die schmutzigen Einzelheiten einer Fahrerflucht. Und in „Bis dass der Tod uns scheidet“ findet eine frischgebackene Braut (Érica Rivas) heraus, dass ihr Angetrauter (Diego Gentile) sie betrogen hat. Ihre Entrüstung darüber bringt so manchen Hochzeitsgast ins Krankenhaus…
„Regie führte der bislang international fast völlig unbekannte Argentinier Damián Szifrón. In Wild Tales, seinem ersten Spielfilm nach zahlreichen TV-Serien, zeigt er seine Klasse, kombiniert Slapstick mit Wortwitz, Situationskomik mit Anarchie. Damit hat er es im letzten Frühjahr sofort in den Wettbewerb von Cannes geschafft, wo dieser Film zur Überraschung des Jahres wurde.Szifrón ist zuhause mit »Los Simuladores« bekannt geworden, einer Serie, die das argentinische Fernsehen revolutionierte. Ganz bestimmt wird man noch von diesem Regisseur hören. Produziert haben den Film Pedro Almodóvar und dessen Bruder, und auch dieser Einfluss ist spürbar.“ Quelle
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