Sasa Stanisic mit „Vor dem Fest“, auf der Lit.Cologne 2014
Wenn man so wie ich an acht Tagen hintereinander, 9 verschiedene Literaturveranstaltungen besucht, an manchen Tagen, teilweise noch arbeitet oder andere Verpflichtungen hat, dann kann es schon mal passieren, dass einem die Geschichten durcheinander geraten.
Dann passiert genau das Gegenteil, von dem was Christine Westermann über Sasa Stanisic `s Roman „Wie der Soldat das Grammophon repariert“, empfiehlt:
Diesen Roman muss man lesen, wie man Schokolade isst: nicht zu schnell und nicht alles auf ein Mal. Damit man zu jeder Zeit spürt, wie gut und besonders das ist, was man zu sich nimmt“ .
Ich habe in diesen Tagen mit großen Löffeln gegessen, weit mehr als ich das so schnell verdauen kann. Literarisch gesehen, hat mir am besten, die Lesung zu Sasa Stanisic`s Roman, „Vor dem Fest“, gefallen. Er ist witzig und zärtlich, manchmal poetisch, spielt mit Bildern und Sprache und man spürt die Liebe, des Autoren zu seinen Figuren.
Traudl Bünger und Sasa StanisicEr spielt mit Worten, so als hätte er diese Sprache erfunden und meint ganz bescheiden, das würde jeder können. Aber das stimmt nicht. Interessant war an diesem Abend, im grünem Saal, der Comedia, wie sein Roman entstanden ist. Ähnlich der Anatomie eines Körpers, hat er seinen Roman zusammen gesetzt. Schicht für Schicht ist daraus, der Mikrokosmos eines Dorfes und seiner Bewohner, in der Uckermark entstanden, wie es überall in Deutschland, vielleicht auf der Welt sein könnte. Worte sind bei ihm nie beliebig. Er hat in Archiven recherchiert und Teile übernommen und seinen Fundstücken, manchmal mit einem Satz, eine neue Wendung gegeben. So ist, mit „Vor dem Fest“, ein Stück Heimat, entstanden. Wie sagte er an diesem Abend: „Dem Starken, ist jede Heimat recht!
Und weil das nächste Event schon vor der Tür steht, hier ein kleiner Auszug aus dem Text- Einblicke in die Leber, wie er sagt 😉
„Wir trinken in Ullis Garage, weil nirgends sonst Sitzgelegenheiten und Lügen und ein Kühlschrank, so zusammen kommen, dass es für die Männer miteinander und mit Alkohol schön und gleichzeitig nicht zu schön ist.
Nirgends, wo nicht Zuhause ist, gibt es überdacht und in Laufdistanz Pils und Sky Bundesliga und Rauchen und Unter-sich-Sein.
Alle Ehre, Gleis 1. In Gleis 1 willst du aber nicht picheln. Du willst dir ein Abendessen leisten, vielleicht zu einem Jubiläum. Weil, betrink dich mal, während dich Plastikblumen und Radtouristen angucken. Ab und an besorgt Veronika echte Tulpen. Betrink dich mal, während dich echte Tulpen angucken“
Sasa Stanisic liest…..
Noch mehr? Hier geht es lang!
Noch mehr Bilder, die sprechen für sich. Vor dem Fest, dass muss ich haben!!!
Dieser Beitrag ,wird viel später noch ergänzt …..
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