„Simone de Beauvoir (1908–1986) gehört zu den wichtigsten Intellektuellen des
20. Jahrhunderts und gilt als Ikone der Frauenbewegung“, die Bundeskunsthalle in Bonn, widmet ihren Leben und insbesondere ihrem berühmtesten Werk, „Le deuxieme sexe“, vom 4. März bis 16. Oktober 2022 eine Ausstellung.
„Le deuxième sexe“ war die erste sozialwissenschaftliche Untersuchung, die die Kategorie „Geschlecht“ ins Zentrum stellte und dabei konsequent zwischen biologischem Geschlecht und kultureller oder sozialer Prägung von Geschlecht unterschied. Bis heute hat das Werk nichts an Relevanz verloren, denn die Emanzipation der Frauen ist noch nicht abgeschlossen. Darin wies sie eingehend auf die Unterdrückung der Frau im Patriarchat hin und schuf eine der theoretischen Grundlagen für die erstarkende neue Frauenbewegung.
„In diesem Werk vertritt sie die These, dass die Unterdrückung der Frau gesellschaftlich bedingt sei. Für sie existiert keine irgendwie geartete Essenz der Frau:« On ne naît pas femme, on le devient »„Man ist nicht als Frau geboren, man wird es“ Simone de Beauvoir.
De Beauvoir sagt in diesem Werk auch, dass Frauen von den Männern zum „Anderen Geschlecht“ gemacht worden seien. Dies bedeutet in der existentialistischen Terminologie de Beauvoirs, dass sich der Mann als das Absolute, das Essentielle, das Subjekt setzt, während der Frau die Rolle des Anderen, des Objekts zugewiesen wird. Sie wird immer in Abhängigkeit vom Mann definiert. Deshalb hat sie mit stärkeren Konflikten zu kämpfen als der Mann. Wenn sie ihrer „Weiblichkeit“ gerecht werden will, muss sie sich mit einer passiven Rolle begnügen, dies steht aber ihrem Wunsch entgegen, sich als freies Subjekt durch Aktivität selbst zu entwerfe“Wiki
Die Ausstellung geht der Enstehung dieses Werkes in der Pariser Nachkriegszeit nach und stellt u.a die Atmosphäre in der damal die Vertreter des Existenzialimus in den Pariser Cafe’s zusammen kamen, nach. Zu ihnen zählte auch ihr langjähriger Weggefährten und Partner Jean Paul Sartre . Alice Schwarzer hat Simone de Beauvoir damals mehrmals in Paris getroffen und interviewt und war ihr verbunden. Gestern hat sie davon erzählt und eine Rede über den Abtreibungsparagraphen in Deutschlandgehalten und ich war doch fasziniert, so dass ich ein kleines Video von A.Schwarzer unter meinem Instagramprofil gepostet habe . Promt meldete sich darauf meine Tochter, die u.a. Politik studiert hat und schreibt mir entrüstet, dass sie A. Schwarzer relativ schrecklich findet u.a. wegen ihrer Haltung gegenüber den Transsexuellen und dem Islam.
„Man ist nicht als Frau geboren, man wird es“ wird Simone de Beauvoir zitiert und doch blieben Teile diese Erkenntnis, sowohl für Simone de Beauvoir, als auch Alice Schwarzer Theorie, sie waren selbst nie Mütter. Sie waren (sind) allerdings auch Wegbereiter für eine gesellschaftliche Entwicklung, die ich beruflich immer mehr erlebe und manchmal auch belächele , da ich als Alleinerziehende (fast) alles alleine stemmen musste : Die „gestressten Väter“! Diese neue Generation von Väter die immer mehr Aufgaben in der Kindererziehung und Haushalt übernimmt, führt mir unsere gesellschaftliche Entwicklung vor Augen, und verdeutlicht, wer in Wirklichkeit das starke Geschlecht ist und schon immer war 😉
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