20000 Kölner stellen sich quer gegen Rassismus #arschhuh , #Birlikte!
Gestern bin ich erst gegen 14 Uhr in Deutz gelandet, die Museumsnacht Köln steckte mir noch in den Knochen und ich habe auch noch längst nicht alle Fotos verarbeitet, also habe ich von den Ausschreitungen und Übergriffen der Hooligans gar nichts mitbekommen. Vielmehr konnte ich die gute Stimmung der Kölner die sich quer gestellt haben erleben und war begeistert von den Musikacts . Aufgetreten sind nach 14:00 Uhr u.a Erdmöbel, Kent Coda, HopStopBanda, Kasalla, Cat Ballou und Brings.
Als die Leute von Hogesa & Co kontrolliert abziehen durften, kamen sie an dem Platz vorbei , auf dem die Gegendemo, Birlikte – Zusammenstehen, stattfand. Leider war das Fest schon fast vorbei, die Reden waren gehalten. Sie haben nicht mit bekommen, wie der 90 jährige Sebus von der Reichskristallnacht, die er als siebenjähriger erlebt hat, erzählt hat. Sie haben nicht gehört wie er „ Jede Stein en Kölle (eß e Stöck vun deer) (1955)“ gesungen hat.
Es wurden viele Reden gehalten über Not, Mitmenschlichkeit, Glück und Freundschaft: Franz Meurer, Pfarrer Mörrter, Schauspiel Köln und viele Betroffene kamen zu Wort.
Am besten hat mir die Rede von Wilfried Schmickler gefallen .Er erzählte von einer Schlägerei mit Geschupse und Gerangel (war es die Prügelei in der Essensausgabe eines Flüchtlingsheim, die in aller Munde ist und die gerne herangezogen wird, um über Flüchtlinge zu urteilen, „wir nehmen sie auf und sie benehmen sich nicht“ ) nein es war eine Prügelei in einem bundesdeutschen Supermarkt, der eskalierende Streit um eine multifunktionale Küchenmaschine, die in nicht ausreichender Stückzahl, zum Schnäppchenpreis angeboten wurde.
Außerdem zitierte er ein altes Gedicht (Kästner /Fried ?) dass vom Feind handelte.
Die Stunksitzung hielt noch mal den Spiegel vor. in einem Dialog mit einer Mutter und dem Trainer der Kinderfußballmannschaft, kam der „alltägliche“ Rassismus zu Wort.
Später bin ich beschwingt nach Hause, was für ein schöner Tag, die vorwiegend gute Stimmung und Solidarität, sollten wir uns bewahren.
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