Großes Entertainment mit A.L Kennedy und Bernhard Robben, auf der Lit.Cologne!
Mein erstes Event, auf der diesjährigen Lit.Cologne, führte mich in die Kultur Kirche Köln, zu A.L Kennedy, die mit ihrem Kurzgeschichten Band: Der letzte Schrei, gekommen war.
Der Robben und englischsprachige Autoren, sind immer eine Reise wert und mit A.L Kennedy hatte er diesmal nicht nur eine Autorin,sondern auch eine Entertainerin an seiner Seite. Sie trug den Originaltext einer ihrer Geschichten, indem es glaube ich, u.a. um Kondome mit Schokoladengeschmack ging, wild gestikulierend und grimassierend vor, so das es viel zu Lachen gab, obwohl ihre Geschichten, eher ernster Natur sind und oft ein Tropfen Bitterkeit zurückbleibt. Am Ende wird deren Protagonistin, die mit Jetlag, in einem Erotikshop gelandet ist, einen Dildo kaufen, nur weil sie sich den Verkäufern nicht erwehren kann. Sie wird ihn kaufen, obwohl sie für solches Spielzeug nichts übrig hat sich nach einer OP, kaum noch als Frau fühlt,nicht weiß, ob weitere OP`s folgen.
Einer ihrer Geschichten, handelt von einem Paar, dass sich nichts zu sagen hat und trotzdem unentwegt redet. Apfelsaft,Tee, Eis und Lasagne verkümmern bei ihrem gemeinsamen Mahl zur bedrohlichen Kulisse,Yvon Jansen, las sie gekonnt vor und fand den Rhythmus. A.L. Kennedy, findet neben dem Inhalt muss der Rhythmus stimmen und so liest sie ihre Geschichten, Zeile für Zeile ihrem Lektor laut vor, der nebenbei Gedichte schreibt.
Wenn der Rhythmus nicht stimmt, dann funktioniert die Geschichte nicht.
Robben befragte sie nach ihren glücklichsten Momenten am Beispiel der spätere Autorin Flannery O’Connor die als kleines Mädchen Besuch von einem Filmteam bekam, weil ihr Huhn rückwärts laufen konnte. Ihr glücklichster Moment wäre es gewesen, dass sie mit ins Bild durfte.
Kennedy sind solche Anlässe fremd, sie hasst es wenn 500 Leute sie fotografieren wollen, sie mit Staatsoberhäuptern und Hunderjährigen zum Fisch essen muss und 600 € teure Karten für die Oper geschenkt bekommt, für die sie gar nichts übrig hat.
Obwohl sie die Anerkennung zu schätzen weiß, ist sie glücklicher, in den ganz einfachen Momenten, z.b. beim Schreiben..
Weitere Chicken Moments, möchte ich an dieser Stelle nicht wiederholen, die findest du hier Bericht im KStA .
Der letzte Schrei, ist im Hanser Verlag erschienen, und kostet ca 20 €. Die ehemalige Grundschullehrerin meines Sohnes, die sich zufällig neben mir eingefunden hatte, ist ein Fan von A.L.Kennedys Roman, Day, der 2007 erschienen ist und den sie im Original gelesen hat. Es war ein toller Abend, in der Kulturkirche Köln!
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