Letzte Ausfahrt Brooklyn ähmmm Bocklemünd – Sommerblut!
Am Abend nach der Arbeit bin ich erst noch mal nach Hause gefahren um später dann nach Bocklemünd aufzubrechen. Vor 35 Jahren habe ich da mal ein Praktikum gemacht, Mit dem Auto dort hin zu finden, sollte die größere Herausforderung sein …ohne Navi mit der winzigen GPS Anzeige auf dem Handy, dass man im Auto nicht benutzen darf. Es gab drei verschiedene Routen und während es allmählich dunkel wurde, habe ich alle drei ausprobiert. Das winzige Pünktchen, das mein irdisches Sein darstellte, zeigte auf meinen kurzen Zwischenstopps an, dass ich mich meinem Ziel mehr entfernte, als näher zu kommen.
Hatte ich schon erwähnt, das es meine größte Behinderung ist, das ich mich schlecht orientieren kann. Beim zweiten Anlauf fuhr ich durch ein Niemandsland an Regattastrecken und an Industrieanlagen vorbei. Auf einem der Zwischenstopps war meine Autobrille, wie sich später herausfand, in das Fach der Beifahrertür gerutscht. Jetzt war ich auch noch Sehbehindert…….
Sie werden sich sicher fragen, warum ich in der Dämmerung nach Bocklemünd aufgebrochen bin?
Ich wollte mal sehen was ein Balkonballett ist, ein Balkonballett gibt es nicht alle Tage und ein Balkonballett, braucht möglichst viele Balkone , wie sie in Hochhäusern zu finden sind.
Beim dritten Anlauf habe ich die Autobahn Richtung Krefeld genommen. Prophylaktisch bin ich in Longerich rausgefahren und als ich fast soweit war, nach Hause zu fahren, auch weil die Veranstaltung des Sommerblutfestivals, längst angefangen hatte, fand ich endlich ein Schild, das mir als Ziel, Bocklemünd verhieß. Warum kann es nicht mehr von diesen Schildern geben die frühzeitig anzeigen wohin die Straße führt z.B. Longerich, Bocklemünd, Krefeld?!.
Es war also so, als sollte ich Barrieren überwinden, was auch eine Intention des Abends war. Etwas surreal als ich eintraf und eine schunkelnde Menge „In unserem Veeedel sang, …..Bilder…..
Aus dem Programm:
„Ein Stadtteil wird zur Bühne!
Einen Abend lang werden die Bewohner von Bocklemünd ihren eigenen Stadtteil in ein anderes Licht tauchen. Sie stehen auf ihren Balkonen und erzählen dort wütend, glücklich oder träumend vom Bocklemünder Leben: Was bedeutet Gemeinschaft? Kenne ich meinen Nachbarn? Warum lebe ich hier und nicht anderswo?
Das Publikum erwartet ein einmaliger, poetischer Theaterabend mit Tanz und hausgemachter Musik, mit vielen Wahrheiten und einer Gemeinschaft, mit den üblichen Verdächtigen und ganz neuen Sichtweisen.
Das Stück ist in Zusammenarbeit mit den Bewohnern entstanden.
Ein Stadtteil wird zur Bühne und Theater wird zum Fest!“
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