Vom Anfang bis Turbo vom 13. März – 12. Juli 2020
Prolog
Notfallpläne, Desinfektionsmittel, abgesagte Veranstaltungen, Hamsterkäufe, Letalität, Statistiken und der Hashtag #NachbarschaftsChallenge und die Frage brauchen wir für Nachbarschaftshilfe eine Challenge ? Da tut es gut mal wieder ins Museum zu gehen und mal was anderes zu sehen.
Die Bundeskunsthalle widmet derzeit Eigenschaften des Kapitalismus und seinen Einflüssen und Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Kunst eine Ausstellung . Sie macht das ganz im Sinne Rein Wolfs auf eine erfrischende spielerische Art . Man kann in der Ausstellung interaktiv Punkte sammeln und sein kapitalistisches Ich entdecken. In Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung wurde mit Playersjourney UG (gamelab.berlin der Humboldt Universität) ein Spiel in der Ausstellung entwickelt.
Der Kapitalismus findet als Gesellschaftsordnung auf vielfältige Weise u.a anderen in der Werbung seinen Ausdruck „Mein Haus, mein Auto, mein Pool“ und selbst Kunst, die sich in der Ausstellung damit auseinander setzt, ist längst Statussymbol und Wertanlage.
Gestern war ich richtig krank, was bei mir sehr selten vorkommt und dachte schon an Corona, der derzeit in ganz „unkapitalistischen“ Sinne unsere Wirtschaft und das gesamte Kulturleben lahmlegt. Heute kann ich zum Glück Entwarnung geben. Ich wünsche mir für diese schöne Ausstellung , dass der Spuk bald vorüber ist.
Besonders gut hat mir die Arbeit von Christa Sommerer und Laurent Mignonneau gefallen :“ The Value of Art . Sheep`s Head. Ein Sensor am Gemälde des Schafs, das die Künstler auf einer Auktion gekauft haben, misst die Verweildauer der Betrachter(innen) vor dem Bild . Die Zeitspanne wird umgerechnet und auf der Bonrolle notiert. Einige Wirtschaftstheorien stufen Aufmerksamkeit als knappes Gut und Währung ein. Wert kann sich nach der Anzahl von Likes, Retweets und Followern bemessen . Auffallen um jeden Preis heißt dabei die Strategie, die ökonomisch durchaus lukrativ sein kann“ siehe unten
Zu der Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung und der Bundeskunsthalle eine Publikation “ Wir Kapitalisten erschienen.
Öffnungszeiten bis auf Widerruf:
DIE BUNDESKUNSTHALLE SCHLIESST VORSORGLICH BIS 19. APRIL 2020
Infolge der allgemeinen Maßnahmen zur Eindämmung des COVID-19 Virus schließt die Bundeskunsthalle ab 14. März 2020 bis voraussichtlich 19. April 2020.
Weitere Informationen finden Sie HIER.
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