Mit Agora Phobia, traf Theater Gajes, bei den Kölner mitten ins Herz! Ein Bericht mit Bildern aus Köln.
Heute habe ich euch ein paar Bilder von gestern Abend mitgebracht. Der Sommer Köln präsentierte nun zum dritten mal Theater Gajes, ( hier Bilder von 2011). Diesmal hatten sie das Stück „Agora Phobia“ mitgebracht und damit rannten sie bei den Kölnern offene Herzen ein.
Schon etwa 1 Stunde vor Beginn, hatten sich zahlreiche Besucher auf der Treppe und rund um den Platz des Schoko(laden)museum eingefunden. Zum Warten war das bequem, um später dem Stück zu folgen, war der Platz nicht von Vorteil, denn das Theater Gajes wuselte durch die Menge und die Szenen hatten unterschiedliche Standorte.
Klaus der Geiger war gekommen und auch Vertreter unterschiedlicher sozialer Einrichtungen, habe ich gesichtet ;-), Stefan Worring vom KStA, verschaffte sich den Überblick von oben und fotografierte aus dem Schokoladenmuseum. (seine Bilder im KStA)
Darum ging es :
„Theater Gajes: Agora Phobia
Ein idyllischer Freiraum mitten in der Stadt: Hier wohnen ein paar Stadtstreicher, seit Jahren an diesem Ort geduldet und in Erwartung dessen, was da kommen wird. Es ist gemütlich, es wird Musik gemacht. Man verkauft biologisch-dynamischen Kaffee und Kuchen. Alles ist durcheinander, chaotisch, ungeordnet. Eine amtliche Genehmigung wurde niemals erteilt. Doch manch einer wünscht sich, dass irgendjemand etwas an dieser Situation täte.
Dann kommt er, der moderne Rattenfänger von Hameln: Ein Visionär, der der Stadt Aufschwung geben will und die Stadtverwaltung mit einem verlockenden Plan zum Bau eines neuen, hochmodernen Komplexes verführt. Zunächst feiern alle den optimistischen Neuanfang: So sieht die Zukunft aus! Doch dann das: Alles beginnt mit einem Presslufthammer morgens um sieben, und die Welt der Bewohner wird gehörig auf den Kopf gestellt. Bagger rollen an, Wasserleitungen platzen, Steine fliegen, Politiker überschätzen sich selbst und betroffene Anwohner schauen nicht nur zu, sondern schreiten ebenfalls zur Tat. Es ist, als laufe nach und nach alles nach Murphys Gesetz; eine Kette an Missgeschicken nimmt ihren Lauf…
Mit Agor Phobia schafft das niederländische Theater Gajes ein Theaterstück über die Auswirkungen, die ein Großbau-Projekt auf eine Stadt haben kann und stellt wichtige Fragen: Wer entscheidet, was mit öffentlichem Räumen passiert? Kann man dabei von Besitz reden? Das Stück wählt die Perspektive der Einwohner, die oft nur zusehen können wie ihre Stadt sich verändert, ohne selbst mitbestimmen zu können. Die Zuschauer – selbst Bewohner einer Stadt – werden hier zu Bewohnern der Bühnenstadt und zu Darstellern in dieser grotesken Soap Opera. Das Stück führt das Publikum mitten hinein in die Baugrube. Mit optischen Tricks, fahrenden Großobjekten, artistischen Darstellern auf Stelzen, Live-Musikern und futuristischen, szenischen Überraschungen wächst nicht nur eine Baustelle, sondern ein turbulentes Abenteuer, spannend von der ersten bis zur letzten Minute.
Theater Gajes wurde 1988 von Norbert Busschers und Roderik Sommerdijk gegründet und ist in Deventer, Niederlande, als ‘stichting’ (entspricht in Deutschland ungefähr dem Verein) nach niederländischem Recht registriert.“ Quelle
Es ist kein Wunder, dass im Publikum jemand das Heliosgelände erwähnt hat. Agora Phobia ist überall.
Städtischer Grund mit urbanen Leben, wird zugunsten des Profits und der Fraktion Schöner Wohnen niedergewalzt. Die Bevölkerung wird nicht gefragt, wer nicht mithalten kann, der findet sich bald, in den weniger schicken Vierteln, am Stadtrand, in den Ghettos des sozialen Wohnungsbaus, wieder.
Wer jemals Wohnungen, z.B. der Deutschen Anningten gesehen hat, die unlängst an die Börse gegangen ist, nicht um die Wohnungen instand zu setzen, sondern um ihre Gläubiger ruhig zu stellen, der weiß wovon ich rede.
So traf dann das Stück, Agora Phobia , bei den Kölner mitten ins Herz. Es war witzig und schön mit Orchestermusik arrangiert .Fotografisch war das eine Herausforderung, Bewegung, zunehmende Dunkelheit und das man manchmal einfach am falschen Ort war……. Es ist so wie im Leben, man kann einfach nicht überall sein. Am besten ist natürlich, ihr kommt selbst einmal zum Sommer Köln und lasst euch verzaubern.
So ich muss jetzt hier erst mal aufhören, weitere Bilder gibt es bald Hier!
Neuste Kommentare