Der Charles Dickens-Abend, auf dem Literaturschiff!
Ich muss gestehen, ich habe vermutlich noch nie etwas von Charles Dickens gelesen. Als ich mich beim Warten auf die Freigabe der Tickets für meine Karten entschieden habe, da schwankte ich zwischen mehreren Möglichkeiten. Ein kauziger, älterer Herr, den ich, ob er wollte oder nicht, erzählte, dass Veranstaltungen mit dem Ingendaay ganz toll wären, antwortete trocken, dies sei, sein Schwiegersohn.
Kann sein, dass mir der Autor, über den er vor 2-3 Jahren einen Abend gestaltet hat,(Mark Twain) nicht einfiel und ich das n bei Ingendaay vergessen hatte, bei diesem Mann, der vermutlich früher Deutschlehrer war, hatte ich verloren.
Auf jeden Fall, habe ich in der stressigen Atmosphäre, des Buchens, der Laden füllt sich und überall in der Stadt wird imaginär um Karten und Sitzplätze gekämpft, aus der „Not“ eine Tugend gemacht 😉 Ich konnte einen Platz in der ersten Reihe ergattern.
Das mit der Platzkarte, die Karten sind teilweise doppelt so teuer geworden und es gibt keine freie Platzwahl mehr, hätte mir beinahe das Genick gebrochen. Ich bin nicht unbedingt die pünktlichste. Aber in all den Jahren, habe ich mich 1-1,5 St. draußen für einen guten Platz angestellt, bin mit Uta früh aufgebrochen, für einen Platz in den vorderen Reihen. Gestern habe ich mit Ach und Krach das Schiff erreicht, sonst wäre es ohne mich in „See“ gestochen und meine Karte wäre verfallen.
Der Ingendaay hat vermutet, das nicht alle Anwesenden etwas von Dickens gelesen haben und ein Bild von dem Mann gezeichnet, dessen Trauma es war, als zwölfjähriger die Schule verlassen zu müssen um für sich und seine Familie, den Unterhalt zu verdienen, da sein Vater in ein Schuldgefängnis geraten war.
Er konnte dann später noch ein paar Jahre zur Schule gehen , aber diese Zeit hat ihn geprägt und so sind die Hauptfiguren, seiner bekanntesten Werke, Oliver Twist, David Copperfield, kleine zarte Jungen, die unter anderem im Armenhaus, ums Überleben und den Aufstieg kämpfen.
David Copperfield: „ Im Jahre 1849 begann Dickens mit der Arbeit an seinem Roman David Copperfield, der auf Erfahrungen aus seinem frühen Leben basiert. Wie Dickens arbeitet auch David, indem er Etiketten auf Flaschen klebt. Er wird später ebenso Anwaltsgehilfe, Reporter und ein erfolgreicher Schriftsteller. Mr. Micawber ist eine satirische Anspielung auf Dickens Vater. Mit dem stark autobiografisch geprägten RomanDavid Copperfield, den er selbst als seinen »Lieblingsroman« bezeichnete, schuf Charles Dickens einen der wenigen großen Bildungsromane der englischen Literatur, der sich vor allem durch seine überzeugende Schilderung der Demütigungen und Ängste der Kindheit auszeichnet. Der Titelheld David verbringt nach dem frühen Tod des Vaters und dem der Mutter, die von seinem Stiefvater Murdstone und dessen herrschsüchtiger Schwester Jane allmählich zu Tode gequält wird, einige Zeit in der Schule des brutalen Mr. Creakle. Bereits mit zehn Jahren wird er zur Arbeit in die Fabrik Murdstones geschickt. Den unerträglichen Bedingungen entzieht er sich durch Flucht zu seiner Tante Betsey Trotwood nach Dover, die ihm den Besuch der reformpädagogischen Schule des Dr. Strong in Canterbury ermöglicht. „Quelle
Wenn der Ingendaay sich in eine Geschichte kniet, dann erfüllt er sie mit Leben und mit Peter Kurth und Katharina Thalbach,deren Tochter Anna, ich schon beim Montalk erleben durfte, wurden sie virtuos gelesen. Der Kurth, kannte sogar ein paar Anekdoten über Dickens, die er sich beim Rollenstudium angelesen hatte, Katharina las u.a. mit rauchiger Stimme die angeschickerte Pflegerin, des Armenhauses.
Das Typische an Dickens sei seine Erzählweise und die Wiederholung, da steht ein Junge mit einem Hut und er steht da mit gekreuzen Beinen und verbirgt den Hut in seiner Armbeuge, manchmal fasst er da rein und darin liegt ein Ei. Später legt er ihn auf die Ecke des Kamins, der Hut fällt runter und er läuft dahin um ihn aufzuheben um ihn dann, an gleicher Stelle wieder hinzulegen…….
Noch anzumerken, neben mir in der ersten Reihe, waren drei Plätze frei und meine Tochter hat die Familien Ehre gerettet, sie kennt Charles Dickens nicht nur aus Filmen, sie hat die Weihnachtsgeschichte gelesen 😉
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