Lit. Cologne 2012- von König Karl und anderen Versprechen
Christine Westermann, Andrea Bajani, Paola Barbon und Renato Schuch
So jetzt habe ich gerade einen kleinen Beitrag zu dem gestrigen Abend in der KulturKircheKöln fertig (ist man das jemals, gäbe es nicht immer irgend etwas zu ergänzen oder verbessern?) und jetzt wollte ich euch noch kurz von dem Abend mit Andrea Bajani im italienischen Kulturinstitut erzählen.
Die erste Geschichte die Renato Schuch (der Leser des deutschen Textes) uns vorlas handelte von einer großen Liebe, die irgendwann über einen unerfüllten Kinderwunsch verloren geht. Irgendwann ist die Wohnung so voller Föten, dass man nicht mehr atmen, nicht mehr laufen kann ohne darauf zu treten. Die Liebe wird obsessiv und verkommt zu einem nicht glückenden Zeugungsakt. Als Pietros (Hauptfigur)Freundin Sara die Situation nicht mehr aushält und die Koffer packt, hinterlässt sie ihm eine Nachricht. Die Mutter hat angerufen…Mario ist tot
Etwas Probleme hatte ich mit dem doch zögerlichen Tempo des Vorlesers, der eine wirklich schöne Stimme hatte, es hörte sich teilweise so an, als hätte er Angst, die Wörter könnten davon laufen. Da ich am Wochenende arbeiten musste und um 5 Uhr (mit absoluten Schlafmangel) aufgestanden bin, hatte ich Mühe nicht einzuschlafen.
Der zweite Teil der Lesung beschäftigte sich also mit einem heimgekehrten Soldaten, dem Opa des Erzählers, der tot geschwiegen, seine Jahre, gezeichnet von den Gräueln des Krieges, in einer Anstalt verbringt. Der Autor hat dafür viel recherchiert und nach Spuren dieser Vergangenheit gesucht und sich so in das Leben der Nachfahren geschmuggelt und behauptet er suche einen Ort zum Schreiben. Pietro begibt sich auf Spurensuche nach der Lebensgeschichte seines verstorbenen Großvaters.
Andrea Bajani und Paola Barbon beim simultan übersetzen.
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Lit. High-Light 😉
Nach der Arbeit musste ich erst mal lachen, über die Handschuhaffäre mit König Karl und nein die Lit. Cologne ist nicht erpresst worden, so wie in einem Kommentar im KStA zu lesen. Wer einen Exzentriker zu sich ruft, der darf ihn nicht düpieren. Ich fand es gut das der Abend in anderer Besetzung stattfand, für alle Fans.
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Andrea Bajani erzählte u.a, dass er jetzt durch vier deutsche Städte gereist wäre und keine gesehen hätte. Christine Westermann schwärmte von Turin (da lebt er) und findet Köln nicht schön. Damit hatte sie sich den Unmut der Kölner (ein paar Buhrufe des Publikums ) zugezogen, aber das war ganz schnell vergessen!!!
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Etwas konsterniert war ich über ein älteres, aus Bonn angereistes Pärchen, das kurz vor Einlass, angerauscht kam.Die Veranstaltung war ausverkauft . Sie hatten keine Karten und er wollte (obwohl sie noch keine Karten hatten,) durchsetzen, dass seine Frau, weil sehbehindert , schon mal reingehen darf, um in der ersten Reihe Platz zu nehmen . Der Frau war das Verhalten ihres Mannes peinlich.
Zum Glück lies die junge Dame am Einlass sich nicht darauf ein. Ganz unter uns, in den hinteren Reihen ist jeder sehbehindert.
Für die Beiden gab es aber trotzdem ein Happy End (Karten und erste Reihe) was den wagemutigen Gatten aber nicht daran hinderte auszuloten ob nicht noch ein Platz ganz, ganz vorne frei war.
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So, der Autor war, wie fast nicht anders zu erwarten, ein sehr gutaussehender charismatischer junger Mann.
Besonders beeindruckt hat ihn ein junges Mädchen, einer Klasse die er nach Birkenau begleitet hat, die ihn fragte wie man sich an eine Erinnerung erinnern kann.
Ich liebe das italienische Kulturinstitut, insbesondere zur Lit. mit Paola Barbon und Christine Westermann . Das war ein schöner Abend!
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