Verleihung des Europäischen Filmpreises in Bochum
Die diesjährige Verleihung des Europäischen Filmpreises , fand anlässlich der Ernennung der Metropole Ruhr zur Europäischen Kulturhauptstadt 2010, gestern in der Jahrhunderthalle Bochum statt.
Das ich bei diesem Event dabei sein durfte, war ein Zufall und wie ich später bei Tisch erfuhr, bekommen nicht mal die , die über die Vergabe abstimmen, auf jeden Fall eine Karte.
Europäische Kulturhauptstadt Ruhr 2010
Ich hatte also eine Karte und bin frühzeitig nach Bochum gefahren, weil ich nicht gerne im Dunkeln unbekannte Strecken fahre und habe mir die Stadt ein bisschen angeschaut. Ich weiß nicht ob es an dem trüben Wetter lag, ich konnte nichts besonderes entdecken.
Dann bin ich zur Akkreditierung in die Jahrhunderthalle gefahren und hatte am Anfang das Glück, dass ich dank meiner Kamera überall hin kam, sogar in die Presseabteilung.
Viele Fotos habe ich nicht gemacht, denn das war in den meisten Bereichen verboten und ich wollte meine Kamera ungern abgeben.
Es war richtig chic, während bekannte und unbekannte Größen des Filmbusiness über den Roten Teppich flanierten und von der Presse und vom Fernsehen abgelichtet wurden, wie sie die Autogrammjäger bedienten, standen oder saßen die übrigen Gäste (es gab einen Dresscode) in der Halle und wurden mit Häppchen und Getränken verwöhnt.
Sogar ein kleines Feuerwerk gab es. Die Jahrhunderthalle ist schon was ganz besonderes. Wir konnten das drinnen auf Großleinwand verfolgen und Onur Saylak und Özcan Alper, habe ich zwar nicht wieder getroffen, aber ich konnte sie auf der Leinwand sehen , Onur kam diesmal nicht im Holzfällerhemd. Leider ging Sonbahar/Autumn/Herbst leer aus, es war ja auch sein erster Spielfilm.
Durch den Abend führte Anke Engelke und das hat sie wirklich witzig gemacht, sie hat sich sogar mit den nominierten Hauptdarstellerinnen Penelope Cruz, Charlotte Gainsbourg und Kate Winslet unterhalten und sie für ihr großes schauspielerisches Talent gewürdigt, weil immerhin haben die drei eines gemeinsam , sie haben die Gabe sich unsichtbar zu machen 😉
Da es sich um eine multikulturelle Veranstaltung handelte wurde den ganzen Abend hauptsächlich englisch und französisch gesprochen.
Nun mein passives englisch ist ganz gut und Dankesreden in französisch verstehe ich auch.
Wer alles da war und wer welchen Preis gewonnen hat, das könnt ihr hiernachlesen
Richtig abgeräumt mit drei Preisen hat Michael Haneke, mit „Das weißen Band“, vielleicht werde ich es mir doch noch ansehen, obwohl schon der Trailer, mir Unbehagen bereitet.
Herr Sumsemann hat mir vorgeschlagen:
„Falls dir Richard Gere über den Weg laufen sollte oder du Julia Roberts auf dem Klo triffst, dann lass dir bitte ein Autogramm geben.“
In der Tat ist die Toilette kein übler Ort, zumindest um die weiblichen Stars zu treffen. Die Herrentoilette lag 20 m davon entfernt, auf der anderen Seite.
Mir kam dort Isabelle Huppert entgegen, sie wirkte so zerbrechlich, dass ich sie in Ruhe gelassen habe, schließlich war man dort unter sich und sollte doch wenigstens in Ruhe auf`s Klo gehen dürfen.
Sie wurde bei der Verleihung mit Standing Ovations und mit einem Preis, für ihren Einsatz für den Film bedacht.
Schließlich habe ich der Grand Dame des deutschen Films, Hannelore Elsner, die immer noch klasse aussieht, auf dem Rückweg von der Toilette ein Autogramm auf die Souvenirtüte entlockt, erst wollte der Kugelschreiber nicht und da habe ich ihr die Möglichkeit gegeben es doch zu lassen, doch sie hat es solange probiert bis es ging, was mache ich jetzt damit?
Wirkliche Autogrammjäger standen bei der Presse und sie hatten auch Fotos von den großen des Films dabei.
Die einzig flammende Rede, hielt Ken Loach, der den Preis für sein Lebenswerk erhielt. Er bedankte sich für die Möglichkeiten die er hat Filme zu drehen (letzter Film war Looking for Eric) und verwies darauf, dass diese Möglichkeit nicht selbstverständlich ist in der Welt, das es Länder gibt wo dies kaum möglich ist und nannte als Beispiel Palästina, auch er bekam wie Andrei Plakhov, ein polnischer Filmemacher, der den Kritikerpreis erhielt, Standing Ovations.
Als alles vorbei war, gab es ein warmes Büffet und weitere Getränke. Eine Dame die fast keine Karte bekommen hat und mit abstimmen durfte, bedauerte, dass Kate Winslet ausgezeichnet wurde, sie würde immer das gleiche Gesicht machen, da hätte es bessere gegeben.
Ob es mir gefallen hat? Ich fand es ganz schön cool! Ob ich dort noch mal hingehen würde? Warum nicht? Dass nächste Mal würde ich mir vorher eine Woche frei nehmen und mir alle nominierten Filme ansehen.
Wer es sich von Sofa aus ansehen möchte, das läuft heute bei Arte, dass ist natürlich längst nicht so cool.
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