Lit.Cologne mit Zadie Smith und London NW
Wenn man so eine Reise durch die Lit.Cologne antritt und quasi von einer Veranstaltung zur nächsten rauscht, dann ist das manchmal wie ein Wechselbad:
Morgens Ohrenkuss und abends Zadie Schmith, neben dem ganz banalen Alltag.
Dann hallen Sätze nach, solche wie der, den morgens ein Mädchen mit Down Syndrom geäußert hat, als sie Wünsche für ein Neugeborenes vorgelesen hat, und dem neuen Weltenbürger, z.b. eine gute Ausbildung wünschte und damit endete, dass es so glücklich werden soll, wie sie.
Nach diesem Glück muss man in Zadies „London NW“ lange suchen .
„Zadie Smiths tragikomischer Roman London NW erzählt von vier Londonern – Leah, Natalie, Felix und Nathan –, die zwar den sozialen Wohnungsbau ihrer Kindheit verlassen haben, doch bis zum heutigen Tag im Londoner Nordwesten leben, dem eigentlichen Zentrum der Stadt. Sie wachsen in einer Hochhaussiedlung auf, wie es sie in jeder Großstadt gibt – immer das Ziel vor Augen, diese eines Tages zu verlassen und etwas größeres, Besseres aus ihrem Leben zu machen. Dreißig Jahre später sind sie zwar erwachsen, doch richtig weit gekommen sind sie nicht. „Eines der zehn besten Bücher des Jahres 2012“ (New York Times). Zadie Smith (Jg. 1975) ist ein internationaler literarischer Superstar, seit ihrem Debüt „Zähne zeigen“ mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Sie lebt in New York und in London. Mod.:Felicitas von Lovenberg, dt. Text: Christiane Paul „ Quelle lit.Cologne
Zadie Smith wurde dort geboren. Ihre Mutter, Yvonne Bailey, stammte aus Jamaica und kam 1969 nach England, ihr Vater Harvey Smith war weißer Engländer. Während des Studiums verdiente sie sich ihren Lebensunterhalt als Jazzsängerin und wollte Journalistin werden. Als Studentin veröffentlichte sie ein paar Kurzgeschichten. Dadurch wurde ein Verleger auf sie aufmerksam. Bereits ihr erster Roman „White Teeth“ mit dem deutschen Titel „Zähne zeigen“, wurde zu einem Bestseller und die Kritik überschlug sich.
Felicitas von Lovenberg dagegen, hatte eine Greencard für ein „besseres“ Leben und arbeitet als Redakteurin für die Faz. Feuilleton. Sie hat unter anderem ein Buch mit dem Titel: „Verliebe dich oft, verlobe dich selten, heirate nie?“
In der Analyse von Lebenswelten, findet sich dann auch eine gemeinsame Schnittstelle.
Christiane Paul, die den deutschen Text las, sorgte an dieser Stelle für Wärme . Sie trug grandios die deutsche Übersetzung vor.
In dem doch sehr intellektuellen Dialog, setzten sich Felcitas v.Lovenberg und Zadie Smith, mit der Londoner Klassengesellschaft auseinander. Allein die Studiengebühren betragen derzeit 10000 Pfund. Die Hautfarbe ist nicht mehr entscheidend für den sozialen Status, sondern einzig das jeweilige Vermögen.
Trotzdem kokettiert sie mit Hautfarbe als Metapher oder Titel für ihre Bücher, wie „White theeth“ und es ist ja nicht seit gestern bekannt, das Literaturkritiker, ja die ganze Literaturszene verliebt ist, in ethnische und soziale Gegensätze. (Die Analphabetin, die rechnen konnte). z.B. in dem Vergleich mit der Kokosnuss: Außen braun, innen ganz weiß.
Außerdem schrieb sie Essays über zeitgenössischer Literatur unter moralphilosophischen Gesichtspunkten. Unter anderem schrieb sie über Joseph O` Neill `s Niederland, den wir auch schon auf der Lit.Cologne begrüßen konnten .
Zadie Smith bemängelte, dass es in der heutigen Gesellschaft mehr Rechte als Pflichten gäbe.
Für sie ist der Protagonist Felix der Glücklichste, weil er in seinen Pflichten aufgeht. Jedoch trifft es, wie im wirklichen Leben, immer die guten. Felix stirbt, ausgerechnet dann, als es mit ihm bergauf geht. Ich weiß nicht ob ich da was missverstanden habe, aber Zadie ist der Meinung, er wäre der Glücklichste gewesen.
Ich hätte sie gerne gefragt, warum sie meint, dass man glücklicher stirbt, wenn man das Leben der anderen lebt.
Diese von ihr beschriebenen Lebenswelten begegnen uns täglich, Menschen, die mehr scheinen wollen als sie sind, die ihre eigenen Wurzeln verleugnen, im eigenen Leben nicht zuhause sind.
Die Fragen des Lebens, wer bist du , wohin gehst du, fühlst du dich im eigenen Leben zuhause?
Später mehr. Das Buch liegt noch ungelesen neben meinem Laptop.
Anmerkung, die Fotos sind diesmal so schlecht geworden, dass ich, z.T. auf Handyfotos ausweichen muss..
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