Beitrag v. 14.03.2009 über die Lit.Cologne
Heute haben meine Freundin Uta und ich uns einiges vorgenommen. Wir haben im Dezember gleich zwei Veranstaltungen für den gleichen Abend gebucht.
Das ist seit Jahren irgendwie “unser” Fest, das wir gemeinsam bestreiten.
Deshalb muss man die Zahlen die so eine Statistik über ein Event hergibt auch ein wenig kritisch beleuchten. Viele Besucher ziehen von einer Veranstaltung zur Anderen.
So kommt es das 90 % der Karten schon vor der Veranstaltung ausverkauft sind.
Damit ist die Lit.Cologne nach Angaben der privaten Veranstalter das größte Literaturfest Europas. Wohin man auch kommt, überall stehen die Leute in langen Schlangen für Restkarten an. Wie ist das zu erklären, noch dazu in einer Stadt, die nach den Worten ihres bedeutendsten Schriftsteller-Sohnes Heinrich Böll (1917-1985) keine Literatenszene besaß?
Während Heinrich Böll früher noch behauptete (sehr wahrscheinlich zu Recht) Köln habe keine Literaturszene, sieht man in diesen Tagen wieder lange Schlangen von Besuchern die nach Restkarten oder einfach für den Einlass anstehen.
So sind die Kölner …..gib den Kölnern ein Fest, gespickt mit interessanten Veranstaltungen und sie kommen in Scharen.
Das besondere der Veranstaltung es hat Eventcharakter. Ein Erlebnis ist es dabei nicht nur das man die Autoren kennen lernen kann, sondern sind auch immer die Veranstaltungsorte und die Art und Weise wie die Literatur, manchmal in Form eines Themenabends, gelesen von bekannten Schauspielern, präsentiert wird, sorgt für Abwechslung
Wir waren gestern schon eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung da, weil der Stadt-Anzeiger vergessen hat seinen “Blogreportern” (kleiner Scherz) einen internationalen Presseausweis zukommen zu lassen…. denn wer zu spät kommt der sitzt ganz hinten.
Als wir dort ankamen , fuhr ein (englisches?) Kamerateam im schwarzen Oldtimer vor. Ein smarter junger Mann im weißen Hemd entstieg und ich musste mir erst Mal die Augen reiben….. Kommt jetzt Robbin Williams, aber das war eine Fehlanzeige.
Kurz vorher muss Amelie Fried da gewesen sein, denn eine ältere Dame die sich im Foyer eins ihrer Bücher gekauft hatte und die auch eine Karte für die Anschlussveranstaltung hatte (das nenne ich ein Kontrastprogramm denn Junot beherrscht auch die Sprache der Underdogs) wollte der Ordner der kurzatmig eine Sauerstoffbrille trug, gar nicht mehr reinlassen. Zwei streitbare Damen verschafften ihr dann Einlass und so konnte sie noch ein Autogramm ergattern……
Jetzt stand der Gatte draußen ohne Karte …aber auch hier sollte es ein Happy End geben.
Welche Veranstaltungen wir uns ansehen wollen…? Dazu verrate ich jetzt noch nix, nur soviel…. einer der Autoren ist Anwalt und das wäre damit schon der dritte schöne Anwalt , in mittleren Jahren, der die “Juristerei” an den Nagel gehängt hat und sich in der Literatur als Schriftsteller etabliert hat, und dem wir auf der Lit. Cologne begegnen.
Daraus eine Theorie ableiten zu wollen , will ich jetzt mal unterlassen, weil ich kenne beruflich und privat, auch ein paar ganz “normale” Anwälte und welche die auch schreibend dieses Profil :
Schön, Charme, Schriftsteller, nicht erfüllen, so wie Elliot Perlmann oder Giannrico Carofiglio.
Zu unserer Ehrenrettung muss ich sagen das das bei der Auswahl der Veranstaltung nicht das entscheidende Kriterium war, die Kombination indes lässt einen schon mal ins schwärmen kommen …..na dann.
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