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BAP im Palladium in Köln – Klaviatur der Gefühlsduselei

BAP und Gäste hatten gestern ein Heimspiel im Kölner Palladium

 

Die Sache mit dem heutigen Abend, gut jetzt muss ich schon gestern sagen, ist nicht auf meinem Mist gewachsen, ich hatte BAP eigentlich schon lange fertig, als K. mir und B. vorschlug doch gemeinsam in das Konzert zu gehen.Früher war ich natürlich auch ein BAP – Fan. Während I. mit der ich ein bis zwei Jahre zusammen gewohnt habe, schon soviel Geld verdiente, dass sie sich eine eigene Waschmaschine leisten konnte, ging ich noch zur Schule und als I auszog, zog auch mit ihr die Waschmaschine aus. Von da an ging ich in den Waschsalon, es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde unwahrscheinlich gerne, aber den gleichnamigen Song, mochte ich und so war es bald klar und wenig später mit kölschem Freund, dass man diverse Scheiben auf Vinyl hatte.Soweit so gut, irgendwann hatte man sich leid gehört dauernd Niedecken…Niedecken mit Böll, Niedecken mit Erst- und später mit Zweitfamilie am Rheinufer.
 Salbungsvolles Gewäsch via TV, Niedecken in Afrika, das Heidenreichsyndrom trat ein . Zu viel, zu omnipräsent- ich hatte fertig.Mit Ausnahme Karneval und auf den Kölner Clubpartys immer wenn z.B.“Verdammt lang her“ erklang, waren wir natürlich außer Rand und Band, alleine aus Reminiszenz an vergangene ZeitenEs fing schon damit an das K. gar nicht konnte und wir aus verschiedenen Ecken Kölns zu unterschiedlichen Zeiten dort ankamen. Ich hatte wie immer meine Kamera dabei, die bei der Taschenkontrolle als Profikamera geadelt wurde (unter uns, dass ist ungefähr so als würde man behaupten ein VW wäre ein Ferrari) und die deswegen nicht mit rein durfte…….das war für mich so ungefähr der Anfang vom Ende, eine Dame tröstete mich das hätte Erso bestimmt. Am liebsten wäre ich nach Hause gegangen. Ich hätte mich akkreditieren sollen, aber Jungs das klappt doch meistens nicht, bei 95 % der Anfragen, bekomme ich als Bloggerin doch nicht mal eine Antwort.Ich habe es dann noch mal an der „Pressestelle“ versucht, aber da saß „Erna“ die auf dem Kindergartenfest immer den Kuchen verkauft und wenn die nicht will, dann ist nichts zu machen.
Das hätte man nicht tun dürfen, das ist ungefähr so als würde man Wolfgang die Gitarre wegnehmen und deshalb war ich danach auch nicht mehr für die Klaviatur der Gefühlsduselei einzunehmen.

Ich rufe B an, die ist noch auf einer Party und will mit P kommen und der will sie abholen……..

Ich bin also eineinhalb Stunden früher da gewesen, um einen guten Platz zu ergattern und musste jetzt erst mal zurück traben um meine „Profikamera“ die ungefähr den Wert einer guten Waschmaschine hat, im Auto zu verstauen. An diesem Abend konnte mich nichts mehr erwärmen ich konnte kein kollektives Mitgefühl mehr aufbringen, als Niedecken, der dem Tod von der Schippe gesprungen ist, den Ärzten , der Krankengymnastik, dem Krankenpfleger der ihn von den Trachealtubus entfernt hat , namentlich dankte. Auch dankte er allen die im Dom ein Kerzchen für ihn aufgestellt haben, da hätte ich am Liebsten das erste Mal  bei Raab die Ooohh Taste gedrückt.

Das Publikum ist ergriffen, vereinzelte Zurufe aus dem Publikum sind zu hören.

So sollte es mir noch ein paar mal an diesem Abend gehen, da hätte ich besser mit Erna von der „Pressestelle“ bei mir zuhause auf dem Sofa Rosamunde Pilcher geguckt, als Wolfgang unter anderen von seinen Hilfsprojekten im Kongo erzählte, ich dachte daran das es in Köln auch jede Menge zu tun gibt – an Happa Happa und die Kinder in Ostheim,Vingst, oder Chorweiler, anstatt Charity Tourismus.

Dieses Foto stammt von Herbert Wannhoff, HW-Fotografie.com

Zwischendurch versuche ich raus zu kommen und einen zweiten Anlauf mit der Kamera zu wagen, hier gibt es jede Menge Fotografen, hier wird gefilmt mit allem was eine Kamera hat und die wenigsten sind akkreditiert, aber man darf hier nicht wieder raus.

Ich weiß jetzt werde ich ungerecht, mir ist gerade danach.

Während Niedecken in den Pausen aus seinem Leben plaudert und erzählte wie dankbar er z.B. Campino für seine Rede bei der Echoverleihung war, stehe ich Knietief im Herzblut, in der dritten Reihe im Palladium und etwa 4000 seiner engste Freunde und Verwandte sind bis ins Mark gerührt, nur ich nicht.

Ich stehe in der dritten Reihe und habe eine Ersatzfamilie gefunden und der Onkel der mich adoptiert hat, schaut mich an, als sei ich eine Rinderroulade.
 Da ruft B. an sie stände mit P. Vorne …wo auch immer das sein mag, während ich versuche zu ermessen wo vorne links ist und es später finde und mit vorne links gar nicht glücklich bin, durchkämme ich ein paar mal die Fangemeinde und ich weiß nicht ob es an der Gefühlsduselei oder am Alter der Fans liegt, es ist hier gar nicht so stressig herum zulaufen.
Inzwischen singt König Wolfgang mit Clueso, die Fangemeinde schunkelt und wir haben uns alle ganz doll lieb.

Foto Herbert Wannhoff- Danke!!!

Ich bin ein böses, altes Mädchen und wenn ich mal mitgeschunkelt habe, dann wegen dem Wiedererkennungswert und damit mir die Knie nicht einschlafen.
 Dann dankt er mit einem Lied seinem Schutzengel und während sich die Fans verstohlen über die Augen wischen und textsicher mitsingen, weiß ich bei diesem Heimspiel wird es noch 20 gefühlte Zugaben geben, da bleibt nur mein Auge trocken.

Was soll ich sagen, zum Schluss hat er dann auch noch mit dem alten Süper gesungen und der Abend hätte mir gefallen können, doch mir ist nicht nach Sentimentalitäten, mein Herz liegt unter dem Vordersitz meines Autos und das steht im Halteverbot .

 

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