Lit. Cologne 2011, wie gut sieht man aus der 14. Reihe?
Ich muss schon sagen am Anfang war ich nur sauer, denn im Tanzbrunnen gab es früher freie Platzwahl. Ich komme zur Lit. Cologne gerne etwas früher. Ich möchte nah bei den Lesern, Autoren und Moderatoren sein.
Ich möchte Gestik und Mimik und Stimme, aus nächster Nähe sehen und hören.Ich möchte mit ihnen verbunden sein………………ich möchte sie atmen hören!
Ich möchte sie fotografieren können, was mir dieses mal sehr schlecht gelungen ist.
Diesmal saß ich in der 14 . Reihe. Ich hatte die Karten selbst gekauft, ich wollte nicht für eine Karte 60 € bezahlen. Was kann man sich schlechtes unter der 14. Reihe vorstellen?
Schon bei der die Hinfahrt hatte es Bindfäden geregnet und es saßen lauter Mark Twains hinter dem Steuer und manche fuhren 40 km/h, manche bremsten plötzlich oder kamen von irgendwoher angeschossen, vielleicht hatten sie vorher ein paar Whiskys getrunken um sich auf dem Abend einzustimmen, auf jeden Fall fuhren sie so.
Die 14. Reihe lag ungefähr 30 m von der Bühne entfernt, gut es gab noch schlechtere Positionen, immerhin hatte ich einen Platz am Rand, das einzig Tröstliche.
Die drei hatten sich übrigens verkleidet.. sie trugen karierte Hemden und Prahl und Liefers hatten Strohhüte auf….das konnte man gerade noch erkennen;-)
Meine Freundin die für J. J. Liefers und diesen Abend verantwortlich war, hatte viel Spaß und allmählich gewöhnte ich mich dran, das ich weder Axel Prahl, der vorzüglich las und endlich mal nicht den Loser mimte, noch Liefers, wirklich sehen konnte, der diesmal etwas hinterher hinkte, weil er nicht ganz so schlagfertig war, wie Prahl der schon mal ein „Hex Hex“ hinterher schickte. (bei DBC Piere und David Gilmour hat er mir besser gefallen, nun ja) .
Einfach grandios und belesen war dieser Paul Ingendaay, der den Abend moderierte.
Er erzählte aus dem Leben von Mark Twain, seinem Alkoholkonsum und Tabakkonsum, seiner Lebensweise, seinen Lesereisen, seinen unglücklichen Spekulationen, seiner Literatur und seinen Lebensweisheiten, die bis in die heutige Zeit Einfluss auf die Literatur genommen hat.
Tom Sawyers Abenteuer und Huckleberry Finns Abenteuer wird wohl jeder kennen und wenn das nicht so ist wird es aller höchste Zeit.
„Ernest Hemingway sagte über ihn:
„All of American literature comes from one book by Mark Twain called Huckleberry Finn … There was nothing before. There has been nothing as good since. (Die gesamte amerikanische Literatur stammt von einem Buch von Mark Twain namens Huckleberry Finn, ab. Vorher gab es nichts. Seitdem gab es nichts, was dem gleichkommt.)“
Er erzählte auch von seinem größten Unglück, er hat alle seine Kinder und seine Frau überlebt. (das steht bei Wiki etwas anders, demnach hat eine Tochter ihn überlebt?!)
So kam ich doch noch zu etwas, das hätte ich allerdings preiswerter und bequemer haben können (19 € für die 14.Reihe) diese Lesung wurde aufgezeichnet und wird am 25.08. (bitte nachschauen) um 20:00 Uhr oder 20:15Uhr auf WDR 5 übertragen.
Wenn es bei der Lit nur noch solche Veranstaltungen geben würde, würde ich glaube ich, nicht mehr hingehen (ich konnte nichts sehen) da ist es in der KulturKircheKöln wesentlich kuscheliger.
Da wird die Veranstaltung auf Großleinwände übertragen.
Anm.:
Zwischendurch bin ich mal kurz nach vorne gegangen und habe mich auf den Platz eines der Fotografen gesetzt und denkbar schlechte Fotos gemacht (weiße Köpfe) und einen Seitenblick gewagt, auf diese unglaublichen Objektive.
Bitte schafft die freie Platzwahl nicht ab!
Auf der Rückfahrt trällerte Billy Joel im Radio und stimmte mich etwas versöhnlicher
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