Tom Tykwer Komödie drei, jetzt im Kino
Es ist schon ein paar Jahre her, da konnte ich das krasse Scheitern einer Dreierbeziehung aus nächster Nähe erleben. Zeitweise habe ich einer guten Bekannten Unterschlupf gewährt.
Man soll zwar nie nie sagen, (aber) ich könnte das nicht, ich bin doch eher Monogam. Ich weiß noch zu Wohnheimzeiten, wie sich bei einer Nachbarin die Kerle die Klinke in die Hand gaben, das wäre nicht mein Ding, dafür müsste ich lügen, das brächte Verwirrung und die Erotik bliebe auf der Strecke.
In die Komödie Drei bin ich per Zufall geraten, ich hatte mich mit einem Termin vertan und dachte wenn ich schon mal hier bin,dann sehe ich mir halt einen anderen Film an.
Drei stand nicht ganz oben auf meiner Liste, doch die Geschichte um das Paar Hanna und Simon, das seit zwanzig Jahren zusammen lebt und das dann ohne es zu wissen, unabhängig voneinander, leidenschaftliche Gefühle für Adam entwickelt, der beider Leben kreuzt, ist ein sehenswerter Film.
Drei stellt die konventionellen Beziehungsmuster in Frage, es gibt viel zu lachen, weil dies zunächst ja im Verborgenen passiert. Adam trifft mal Hanna mal Simon und weiß nur das es in ihrem Leben noch eine/n Andere/n gibt.
Es gibt viele komische Momente und auch skurrile, z.B. als der zwischenzeitlich an Krebs erkrankte Simon in einem Traum seine Zähne ausspuckt.
Vor einiger Zeit habe ich im Radio gehört das es eine wissenschaftliche Untersuchung darüber gibt, dass Träume mit der Realwelt nichts zu tun haben. Das stellt die ganze Traumdeutung auf den Kopf und ich glaube es nicht, warum habe ich dann nachdem ich mir neue Winterreifen gekauft habe, geträumt, ich hätte vier platte Reifen?
Tykwer `s Blick auf `Leben und Tod ist unpathetisch und selbst das Sterben entbehrt nicht einer gewissen Komik, so als Simon seine Mutter, die ihren Leichnam für Körperwelten zur Verfügung gestellt hat, glaubt, in einem Objekt wiederzuerkennen.
Anders als die meisten Filme über eine Ménage-à-trois, endet Tykwer `s Film mit einem Happy End
Ich glaube weder das vorhandener Intellekt, noch Demut solche Verhältnisse auf Dauer in der Waage halten und doch gibt der Film eine Menge Denkanstöße.
Besonders gut gefallen hat mir die fast 50 jährige Sophie Rois, die neben einem immer lächelnden Devid Striesow und Sebastian Schipper , brillierte.
Es sei ein Dokument des erotischen Zeitgeistes und erzähle von den Liebeswirren des modernen Zeitgeistes, schrieb der Spiegel.
Nun so weit will ich nicht gehen, am Ende ist keiner verwirrt. Ich liebe Filme mit (intelligenten) Humor und davon gibt es hier einiges zu sehen, also unbedingt anschauen!
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