Gestern war ich das 2. Mal in der Kölnerliteraturnacht. Es fühlte sich, bis auf die Buchungsmodalitäten, fast wieder normal an. Man musste die Tickets vorher online buchen und sich wenn man mehrere Veranstaltungen besuchen wollte sputen.
16:00 „Jetzt, da ich an der Reihe bin und der Verkäuferin direkt gegenüberstehe …“
Angefangen habe ich mit Wolfgang Schiffer in der Michael Horbach Stiftung, die ich schon zu anderen Anlässen (Fotoausstellungen) mehrfach besucht habe. Wolfgang Schiffer ist ein Kölner Autor und Übersetzer und ist mir vor ein paar Jahren auf einer #Whiskylesung schon einmal begegnet. Er las aus Erzählungen von Ragnar Helgi Ólafsson, in denen es unter anderen um Streitigkeiten einer Eigentümergemeinschaft ging und um fernsehfreie Donnerstage.
17:30 Land in Sicht
Danach bin ich zum arttheater gefahren. Dort präsentierte sich das in Köln bekannte Format „Land in Sicht mit Kurzgeschichten. Özlem Özgül Dündar, Alexander Estis, André Patten und Lea Sauer lasen u.a. von Dingen die man nicht festhalten sollte . Dass es in Sibirien sehr kalt ist und trotzdem schön ist, insbesondere wenn man sich dort freiwillig aufhält, davon wußte Alexander Estis u.a. in heiteren Kurzgeschichten zu berichten.
19:00 ERSTE SÄTZE. BESCHWINGT DURCH DIE WELTLITERATUR #Comedia
Bei Husch Josten und Margarete von Schwarzkopf hatte ich Probleme gute Bilder zu machen (von unten nach oben) . „Sie streiften beschwingt durch die Welt der Literatur: Jedes Buch beginnt mit einem ersten Satz, aber nicht jeder erste Satz sitzt.“ Die Kölner Autorinnen Husch Josten und Margarete von Schwarzkopf haben sich die Werke der Kolleg*innen genau angeschaut und stellen gemeinsam einige mal mehr, mal weniger gelungene Romananfänge vor: ein wilder und sehr unterhaltsamer Ritt durch die Literatur und deren beste oder schlechteste, legendärste oder peinlichste erste Sätze. “ So begann die Lesung mit einem Ratespiel, wer den Titel anhand eines ersten Satzes erkannte, der gewann ein Buch.
21:00 ROCK ’N’ READ. DIE SATIRISCHE LESEBÜHNE #KabarettKlüngelpütz
„Rock’n Read“ ist die satirische Lesebühne in Köln. Als da sind: Dagmar Schönleber, Kabarettistin, Autorin – Katinka Buddenkotte, Autorin, auf allen Lesebühnen der Republik zu Hause – Christian Bartel, Autor, ebenfalls Lesebühnen-Profi, bei der Taz für die Satireseite Wahrheit ausgezeichnet mit dem Ben-Witter-Preis und Marina Barth, Autorin, Kabarettistin und Theaterchefin.“ Die Kurzgeschichten handelten unter anderen von einer schnarchenden Ehefrau, Kultur, Politik und dem Leben im Allgemeinen und wie es sich nach ein paar Schnäpsen wandeln kann und warum dann vielleicht auch mal drei Stimmen (Achtung Witz) auf einem Wahlzettel nötig sein können 😉 Es endete mit der Bitte doch wieder ins die Theater zu gehen .
22:30 Mehr Licht!“ – Texte, die ins Dunkel führen
Meine letzte Veranstaltung führte mich in die Maternuskirsche. Ich war literarisch schon etwas „durch“ und bin froh dass ich zum Teil auf die Ausführungen des Programms zurückgreifen kann. Auf jedenfall hatte die Lesung wegen des Halls ein bisschen was Heiliges, obwohl Lesungen in einer Kirche normalerweise nicht von Kneipen oder vermeindliche Bordsteinschwalben handeln, verlieh der Klang des Raums den Geschichten eine besondere Aura.
„„Mehr Licht!“ sollen Goethes letzte Worte gewesen sein. Sechs Autor*innen nehmen den Wunsch wörtlich und laden ein zur Lesung im Halbdunkel bei Kerzenschein. In der Kirche St. Maternus beleuchten sie literarisch, was sich im Dunkeln verbirgt. Sie präsentieren die gemeinsam geschriebene Lichterkette sowie Texte über Licht und Schatten, Leben und Tod, Schemenhaftes und Geheimnisvolles, Unsagbares und Skurriles.“ aus dem Programm