Vielleicht erinnert ihr euch noch, youtube hatte mit Kevin Macdonald und Ridley Scott, weltweit dazu aufgerufen, unter Lifeinaday, einen kleinen Filmbeitrag vom 24.Juli 2010, bei youtube ins Netz zu stellen . 80.000 Menschen aus 197 Ländern folgten diesem Aufruf und das Team rund um Regisseur Kevin Macdonald schnitt aus insgesamt 4600 Stunden Videomaterial einen Film zusammen.
Das Ergebnis ist eine faszinierende und oft sehr persönliche Dokumentation über den Alltag und das Schicksal von Menschen rund um den Globus. Der Film führt uns quer durch die Welt und erzählt von den Menschen die in ihr leben. Er hält die Schönheit der Landschaften fest und vor allem die Schönheit des Augenblicks z.B. als ein kleines Mädchen auf eine Menschenpyramide klettert, sind wir ganz nah dabei. Er zeigt ganz private Sequenzen aus dem Leben von Menschen weltweit und beginnt dort, wo bei jeden von uns der Tag anfängt. Die Mitwirkenden haben sich und ihre Lieben gefilmt, wenn sie aufwachen, sich strecken und mit den Füßen aus den Bett steigen, den Wasserhahn aufdrehen, das Frühstück zubereiten oder z.B. Mehl schlagen ( malen).
Kevin MacDonald hat diese Sequenzen aufgegriffen, teilweise aneinander gereiht und spürt dabei deren ganz eigenen Rhytmus nach, so bekommt der Film manchmal Tempo.
Lifeinaday ist Völker verbindent, er zeigt die Menschen dieser Welt, an einem bestimmten Tag, mit ihren Sorgen , Freuden und Nöten und beweist, sie unterscheiden sich voneinander nur in Äußerlichkeiten.
Ich habe mir die Wiederholung der Premiere, die auf dem Sundance Festival lief, um 19 Uhr auf youtube angesehen und es nochmal bedauert , das es mir nicht gelungen ist meine Beiträge runter zu laden (oder hochzuladen?)
Dabei hing mein Computer manchmal und so muss ich wohl darauf warten, bis es der Film in den deutschen Verleih schafft, um ihn mir ganz anzusehen. Ich saß Freitagabend mit Fieber am Computer und konnte mich diesen Bildern nicht entziehen.
Bedauerlich finde ich, das ausgerechnet die Ereignisse der Loveparade als deutsches Beispiel ausgewählt wurde. Der 24. Juli sah bei mir so aus:
Auf meinem Handy schlummern noch drei kleine Beiträge vom Kölner Sommer, von der längsten Tiefgarage und meiner Heimfahrt den Rhein entlang….außer meiner Hand sieht man nichts von mir.
Ich muss zugeben bei der Beantwortung der Fragen: „Was liebst Du? Was fürchtest Du? Was bringt Dich zum Lachen? Was hast Du in Deinen Taschen?“ kam ich mir vor als sollte ich Margarine verkaufen und meine Tochter meinte als sie meinen Monolog hörte, das würde sich alles ziemlich strange anhören;-)