Das ist das zweite Mal das ich mir eine Performance von Angie Hiesl und Roland Kaiser im urbanen Raum angesehen habe und ich bin begeistert.
Das Projekt Fat Facs ist eine künstlerische Auseinandersetzung mit den Themenschwerpunkten Körperkonzepte, Diversität und Akzeptanz stellt die Üppigkeit in den Fokus, die ganz im Gegensatz zum gesellschaftlich akzeptierten Idealmaßen und Schönheitsidealen steht. Hiegl und Kaiser vermögen mit ihren Performances zu irritieren und bestehende Denkmuster aufzuweichen. Denn wer dick ist, kann durchaus sinnlich sein.
Sprechblasen durch die Megaphone verdeutlichen bestehende Denkmuster, denn wenigstens hat sie ein hübsches Gesicht, wenn sie schon fett ist, die fette Kuh. Und auch im Publikum erzählt eine Dame, das die Fetten die größten Popcorntüten haben 😉
Wer bestimmt eigentlich was schön ist ?
Kann man sich mit Cellulitis und Hautrissen lieben?
„Uraufführung Köln: 4. Mai 2017 um 18:00 h
Weitere Aufführungen: 5., 6. und 11., 12., 13. Mai um 18:00 h
Performance-Ort: Apostelnkirchplatz Köln, Apostelnkloster
(an St. Aposteln / KVB-Haltestelle Neumarkt)
Dauer der Aufführung: 60-90 Minuten. Eintritt frei!
FAT FACTS stellt die Ästhetik der Üppigkeit in den Fokus.
Dicksein, ein globales Massenphänomen unserer Zeit, ist oft gekennzeichnet von Stigmatisierung, Ausgrenzung und Leidensdruck.
In einer Welt, die immer mehr nach Optimierung und Perfektion strebt, scheinen jedoch immer mehr Menschen den suggerierten Idealbildern nicht zu entsprechen.
Übergewichtige werden zunehmend zum Spielball von öffentlichen, wirtschaftlichen und individuellen Interessen und Zwängen.
In FAT FACTS werden stark übergewichtige Menschen mit einem positiven XXXL-Lebensgefühl das Übermaß hinterfragen.
FAT FACTS forscht zwischen Lust und Frust und bringt die Sinnlichkeit des Dickseins im Zusammenspiel mit raumgreifender Körperlichkeit in den urbanen öffentlichen Raum.
Es entsteht eine begehbare Installation mit Aktionen, die bei Publikum und Passanten Momente der Irritation im Alltag schaffen. Persönliche Erfahrungen der Akteurinnen fließen ebenso in die performative Arbeit ein wie die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Konzepten von Norm und Übermaß.
FAT FACTS widmet sich des Themas Übergewicht mit einer gewissen Renitenz:
sinnlich … humorvoll … tragisch … poetisch … skurril.