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Otto Freundlich.Kosmischer Kommunismus. Eine Ausstellung im Museum Ludwig in Köln

Vom 18. Februar – 14. Mai 2017 zeigt das Museum Ludwig 80 Exponate des Künstlers Otto Freundlich in Köln.

Er ist ein­er der originell­sten Ab­s­trak­ten des 20. Jahrhun­derts: In ein­er großen Ret­ro­spek­tive zeigt das Mu­se­um Lud­wig das Werk von Ot­to Fre­undlich (1878–1943).

Mit Hilfe von rund 80 Ex­po­nat­en zeich­net die Ausstel­lung Werk, Denken und Leben eines Kün­stlers nach, der Gemälde und Skulp­turen eben­so schuf wie Fen­ster und Mo­saike, der in lei­den­schaftlich­er Au­sei­nan­derset­zung mit der Kunst sein­er Zeit ei­nen ei­ge­nen Weg zur Ab­s­trak­tion fand und der sch­ließlich von den Nazis an den Rand ge­drängt, als „en­tartet“ ver­femt und als Jude er­mordet wurde.“Quelle

Heute morgen saß ich gegenüber der, „Die  Geburt des Menschen“ von Otto Freundlich (1919) ein buntes und dynamisches Mosaik, was mich an leuchtete. In dieser Arbeit steckte die Intention , dass die Geburt des neuen Menschen kurz bevorstand, diese Meinung teilte Freundlich in dieser Zeit mit anderen Künstlern und Intellektuellen . Der neue Mensch sollte im Einklang mit der Natur planen und handeln.

Das Mosaik war eine Auftragsarbeit des Kölner Kunstsammlers Josef Feinhals . Als Mäzen förderte er unter anderem Otto Freundlich. Das Mosaik war ursprünglich für die Villa Feinhals gedacht, der jedoch von dem Auftrag zurück trat. „Dass das 1919 fertig gestellte Mosaik den Zweiten Weltkrieg und die NS-Kampagnen gegen die künstlerische Moderne in einem Schuppen der Kölner Mosaikwerkstatt B. Beyer unbeschadet überstanden hat, komme einem kleinen Wunder gleich, erklärt Julia Friedrich, Kuratorin des Museum Ludwig.“ Quelle Seit 1954 hing es im Foyer der Kölner Oper .

12 solch außergewöhnlichen Künstler, so erzählte Susanne Laugwitz Aulbach die Kultur-dezernentin  der Stadt Köln, kann das Kulturdezernat jährlich eine Ausstellung widmen.

Den Lebensweg eines Künstlers nachzuzeichnen, der 1943 verstorben ist und dessen Werke entweder vernichtet oder verschwunden sind, ist nur mit einer akribische Spurensuche möglich.

So fiel der Praktikantin, des Museum Ludwig auf, die für einen Teilbereich der Ausstellung recherchiert hat, dass es sich bei dem großen Kopf, den das Naziregime für seine Wanderausstellung „Entartete Kunst“ als Aufhänger benutzten, schon bald nicht mehr um das Original handelte.

Das denkt man oft gar nicht, wenn man durch solch eine Ausstellung schreitet  welche langwierige und oft kostenintensive Arbeit dahintersteckt,(z.B. ein Mosaik ab- und aufzutragen) einen künstlerischen  Lebensweg nach zu zeichnen, insbesondere wenn man bedenkt das der Nationalsozialismus alles daran gesetzt hat das Werk und die Künstler die dahinter standen, Andersdenkende auszurotten und zu vernichten. Es war total spannend den Ausführungen der Kuratorin der Ausstellung zu lauschen, die sich intensiv mit den Aufzeichnungen Freundlich, beschäftigt hat und Wert darauf legte, dass es sich bei keinen der Exponate um Raubkunst handel!

„Als entartete Kunst bezeichnet der Nationalsozialismus alle Formen moderner Kunst bzw. Kunstwerke bzw. Künstler, deren Werke nicht den nationalsozialistischen Idealen entsprachen, die Kommunisten oder Juden waren,  Hunderte Kunstwerke, vor allem aus dem Bereich der Malerei, wurden aus den Museen entfernt und entweder für die Ausstellung „Entartete Kunst“ konfisziert, ins Ausland verkauft oder zerstört. 

Dazu gehörten:

Ernst BarlachWilli Baumeister, Max BeckmannKarl CasparMaria Caspar-FilserMarc ChagallGiorgio de ChiricoLovis CorinthOtto DixMax ErnstOtto FreundlichPaul GauguinWilhelm GeyerOtto GriebelGeorge GroszWerner HeuserKarl HoferKarl HubbuchHans Jürgen KallmannWassily KandinskyErnst Ludwig KirchnerPaul KleeOskar KokoschkaKäthe KollwitzWilhelm LehmbruckElfriede Lohse-WächtlerGerhard MarcksLudwig MeidnerPaula Modersohn-BeckerPiet MondrianRudolf MöllerOtto PankokMax PechsteinPablo PicassoChristian RohlfsOskar SchlemmerKarl Schmidt-Rottluff und Werner Scholz„Quelle

Otto Freundlich verfasste zahlreiche Schriften, für ihn hatte Die Über­win­dung der Ge­gen­ständlichkeit auch eine soziale Di­men­sion. Für Fre­undlich war alle dingliche Wahrneh­mung von Be­sitz­denken durch­drun­gen und damit über­holt: „das Ob­jekt als Ge­gen­pol des In­di­vi­du­ums wird ver­sch­win­den; al­so auch das Ob­jekt­sein eines Men­schen für den an­dern“. Den Zusam­men­k­lang der Far­ben auf sei­nen Bildern sah er stets in einem Zusam­men­hang mit dem großen Ganzen. In dem Kom­mu­nis­mus, für den er kämpfte, sollte es keine Grenzen geben „zwischen Welt und Kos­mos, zwischen Men­sch und Men­sch, zwischen Mein und Dein, zwischen allen Din­gen, die wir se­hen“.   

Zuletzt sorgte der Kölner Exbischof Kardinal Meisner, (2007) das Elefant terrible des Klerus,  mit einer Rede im Kölner Dom, in der er von „entarteter“ Kultur sprach, für Aufregung. Damals hatte sich Meisner gegen ein neues Glasfenster, im Kölner Dom von Gerhard Richter ausgesprochen. Es würde „besser in eine Moschee passen“, so der Kardinal damals.

Auch Bonn und Bern widmen lange verschwundenen Werken aus dem Gurlitt Nachlaß eine Ausstellung

Wie die Bundeskunsthalle in Bonn am Mittwoch (15.02.2017) mitteilte, soll es im November  eine Doppelausstellung in Deutschland und der Schweiz geben, mit dem Titel „Bestandsaufnahme Gurlitt. ‚Entartete Kunst‘ – Beschlagnahmt und verkauft“.

Otto Freundlich Kosmischer Kommunismus

Eröff­nung: Fre­i­tag, 17. Fe­bruar 2017, 19 Uhr

Öffnungszeiten:

Di­en­s­tag bis Son­n­tag (in­kl. Fei­er­tage): 10 – 18 Uhr
je­den er­sten Don­n­er­s­tag im Mo­nat: 10 – 22 Uhr
mon­tags geschlossen

Über Karne­val: geschlossen an Weiber­fast­nacht (23.2.) und Rosen­mon­tag (27.2.), geöffnet vom 24.2. – 26.2..

  • 19.02.2017, 15.00 Uhr
    Führung: Otto Freundlich. Kosmischer Kommunismus
  • 26.02.2017, 15.00 Uhr
    Führung: Otto Freundlich. Kosmischer Kommunismus
  • 01.03.2017, 16.30 Uhr
    Führung: Otto Freundlich. Kosmischer Kommunismus
  • 05.03.2017, 11.30 Uhr
    Führung: Otto Freundlich. Kosmischer Kommunismus
  • 05.03.2017, 15.00 Uhr
    Führung: Otto Freundlich. Kosmischer Kommunismus
  • die Schirmherrin der Ausstellung ist Monika Grütters. Morgen bei der Ausstellungseröffnung (19:00 Uhr, wird einer der wenigen Überlebenden aus Otto Freundlich Familie anwesend sein, sein in Köln lebender Neffe .

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