Original Dresdner Christstollen
Manchmal muss ich doch staunen. Eine Kollegin hat von mir den Eindruck, dass ich keine Ruhe zu lassen kann. Sie sieht mich neben meiner Arbeit von Event zu Event hetzen und glaubt ich könnte niemals innehalten.
Das Gegenteil ist der Fall, ich bin nicht jeden Tag auf einem kulturellen Event. Ich kann wenn neben mir alles im Argen liegt (irgendwas muss dabei auf der Strecke bleiben) den Tag vergammeln und auf der Couch vor der Glotze abhängen und es genießen.
Heute hätte so ein Tag werden können und was mache ich, ich habe es mir zur Aufgabe gemacht das zweite Mal in Folge aus ca. 12 – 13 kg. Zutaten, nach einem Rezept meines Vaters
( ähmmmm wie er ihn gebacken hat) Christstollen, nämlich „Original Dresdner Christstollen“, 1:1 nach zu backen.
Wie das letzte Mal war habe ich beinahe vergessen. Ich weiß noch das meine Christstollen wunderbar geschmeckt haben, jedoch etwas bruchanfällig waren.
Das lag glaube ich an den besoffenen Rosinen;-) die Rosinen werden über Nacht in Rum getränkt.
Ursula gab mir den Tipp, die Rosinen vorher mit Mehl zu bestäuben, das werde ich probieren….können sie sich 3 kg Rosinen vorstellen?
Ich habe zunächst mal den Vorteig gemacht, der sollte bis zum Rand der Schüssel „gehen“.
Vielleicht war die Schüssel zu klein, als ich in die Küche kam, lief der Teig, wie in dem Märchen „Vom süßen Brei“ , gerade über den Rand und drohte die Küche zu fluten.
Es macht richtig Arbeit solch eine Menge Teig zu verarbeiten und während ich die Stollen backe habe ich mit meinem Sohn telefoniert. Es dauert fast den ganzen Tag, in der Küche wohin ich auch gehe, liegen inzwischen überall Rosinen. Mein Sohn hat gemeckert, dass ich die alten Familienrezepte online stelle.
Ich habe ihm erklärt warum ich das mache. Denn es war in unserem Dorf, gar nicht so einfach z.B. an Zitronat und Orangeat zu kommen. Ich bin kein absoluter Fan davon, aber es gehört da rein, ich nehme aber die Hälfte. Eine Supermarktkette hat beides schon aus dem Sortiment genommen. Beim Anderen war alles ausverkauft. Wir leben in einer Fast – Food und Partygesellschaft . Ich kann mich irren , mir aber nicht vorstellen, dass er demnächst anfängt Christstollen zu backen.
Ich möchte diese Tradition erhalten wissen, die weitaus aufwendiger ist, als es die Instant – Produkte mancher Supermarktketten vermuten lassen.
Dazu muss man wissen, worin sich guter Christstollen von Massenware unterscheidet. z.B. habe ich die Mandeln selbst geschält,geröstet und gehackt . Wie kann man so etwas zu schätzen wissen, wenn man gar nicht weiß wie guter Christstollen schmeckt;-)
Die Beschaffung der Christstollenschläuche ist übrigens fast nur noch über eines der großen Kaufhäuser (Schreibwarenabteilung) möglich.
Hmmmmmmmmmmmmmmmm das duftet, gleich backe ich die Kleinen und dann……..muss ich unbedingt probieren, schließlich verschenkt man ja nicht die Katze im Sack.
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