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Stolpersteine in der Kölner Südstadt

Was geschah mit Erich Klibansky, Bernd Imgrund erinnert bei der Stolperstein Tour mit „Urlaub in Köln“

1000 mal gesehen, vielleicht stehen geblieben, die Namen gelesen, nicht viel mehr, Günter Demnig`s Stolpersteinen, die u. a. längst ein Teil von Köln geworden sind und an die Opfer der NS Zeit erinnern.“Sie liegen in 1265 deutschen Kommunen und in 21 Ländern Europas

„Ein Mensch ist erst vergessen,wenn sein Name vergessen ist“, zitiert Günter Demnig den Talmud. Mit den Steinen vor den Häusern wird die Erinnerung an die Menschen lebendig, die einst hier gewohnt haben. Auf den Steinen steht geschrieben:HIER WOHNTE….Ein Stein, Ein Name . Ein Mensch“

Heute habe ich mir die Zeit genommen und bin mit “ Urlaub in Köln“ Günter Demnigs Stolpersteinen gefolgt. Moderiert wurde die Führung von dem Kölner Journalisten und Autoren Bernd Imgrund . Auf der Volksgartenstraße Nr.10 wohnte einst der Leiter und Lehrer, der „Jawne“, des ersten jüdischen Gymnasiums des Rheinlandes in Köln. Er sorgte dafür das 130 Schüler seines Gymnasiums , die Englische Klasse, zu Schulungszwecken nach England reisen durfte, sie fanden in einem eigens dafür errichteten Internat in London Aufnahme und wurden so vor den Nazis gerettete. Für ihn selbst und seine Familie gab es keine Rettung.

„Erich Klibansky und seine gesamte Familie wurden am 20. Juli 1942 vom Bahnhof Köln-Deutz aus mit dem Sonderzug DA 219deportiert. Am Ende des Transports zu einem ihnen unbekannten Ziel wurden alle am 24. Juli 1942 in einem bei Blagowschtschin (Vernichtungslager Maly Trostinez) gelegenen Waldstück in der Nähe von Minsk an vorbereiteten Gruben erschossen. “ Quelle

“ Auf dem Erich-Klibansky-Platz befindet sich die „Kindergedenkstätte Löwenbrunnen“, die an die Deportation von über 1.100 jüdischen Kindern und Jugendlichen aus Köln während des Nationalsozialismus erinnert. Die Namen der Kinder sind auf acht Bronzetafeln verzeichnet, die in die Umrandung des Löwenbrunnens eingelassen sind.“ Quelle „Der Löwebrunnen wurde durch einen der von Klibansky geretteten Kinder, Hermann Gurfinkel (1926–2004) bildhauerisch gestaltet.“ Quelle

Interessant auch die Geschichte um die Bücherverbrennung an der alten Universität, die 10 Tage später stattfand “

„Deutschlandweit gab es damals die Bücherverbrennungen in den großen Universitätsstädten bereits eine Woche vorher. Was hat die Verzögerung in Köln bedingt? Offiziell wurde die Verzögerung mit dem schlechten Wetter begründet, da es am 10. Mai in Köln regnete. Es gab aber noch einen fachlichen Grund. So mühte sich ein Professor für Germanistik -ein ausgewiesener Thomas Mann-Experte- eine Woche lang ab, seine Kollegen davon zu überzeugen, dass dessen Werke nicht ins Feuer geworfen werden. Der Professor sah einen wichtigen Teil seines Lebenswerkes gefährdet. Er hat sich durchsetzen können, so dass am Ende „nur“ Bücher von Heinrich Mann und den Kindern Erika und Klaus Mann den Flammen überantwortet wurden.“Quelle

Hans Abraham Ochs wurde im Alter von 8 Jahren von Hitlerjungen im Römerpark so schwer verletzt (geschlagen, am Boden liegend getreten), dass er drei Tage später an diesen Folgen starb, auf dem Totenschein stand lapidar „Bauchfellentzündung“

Ich habe heute mehrere Geschichten gehört, ich werde diese Menschen nicht vergessen, mit Dank an Günter Demnig und „Urlaub in Köln“ für die Erinnerungen.

„Noch anzumerken, ich habe gerade ein Twitteraccount entdeckt oder viel mehr der Account mich: #KeinVerblassen @Die Polierer kümmern sich um #Stolpersteine, Mahnmale & Gedenktafeln reinigen oder einfach Nazidreck entfernen. Die Nachbarschaft sauberhalten, ist eine Form des sanften Widerstands für jeden. Schließt euch an & lasst uns tausende Zeichen setzen. #PutzenGegenRechts #keinVerblassen

Es finden in Köln noch weitere Führungen statt, die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen begrenzt, die Karten und die Termine findet ihr hier: Urlaub in Köln (10 € pro Karte)

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