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Ménage à trois – Warhol, Basquiat, Clemente in der Kunsthalle Bonn

Die „Ménage à trois“, in der Bundeskunsthalle Bonn, möchte ich euch unbedingt ans Herz legen.

„Die New Yorker Kunstszene der 1980er Jahre ist legendär. Sie ist vital, kreativ und medial offener denn je, sie bietet gerade jungen Talenten eine Spielflächevoller Möglichkeiten. Traditionen werden hinterfragt auf der Suche nach Innovation, und so bringen die Künstler mit Graffitis die Kunst auf die Straßeund lassen in den Ateliers Alltägliches in ihre Kunst Einzug finden, die Malereisteht im Vordergrund.Drei der einflussreichsten Künstler dieser Zeit, Andy Warhol (1928–1987), Jean-Michel Basquiat (1960–1988) und Francesco Clemente (geb. 1952), werden in dieser Ausstellung vorgestellt – mit Einzelwerken, die das unterschiedlichekünstlerische Temperament belegen und einen Einblick in die individuelle Haltung geben, und vor allem mit den legendären Collaborations als Zeugnisse derUnterschiedlichkeit, aber auch der gegenseitigen Wertschätzung, entstanden in einer intensiven Arbeitsphase zwischen 1983 und 1985.“

aus der Pressemappe der Bundeskunsthalle Bonn

Andy Warhol,*6. August 1928 †22. Februar 1987

Ich muss sagen als ich letzten Sonntag das erste Mal in dieser Ausstellung war, hatte ich ungeheuren Respekt. Ich wollte zunächst wenigstens die Biografie von Andy Warhol lesen, um mich dieser Ausstellung anzunähern. Obwohl ich an unserer kleinen Buchhandlung nur knapp gescheitert bin, weil sie nur über eine bescheidene Abteilung Kunstbände verfügt, habe ich diesen Gedanken nicht aufgegeben, sondern nur verschoben.

Dann traf ich auf die Dame mit dem Fragezeichen, den Livespeaker (die Livespeakerin).Sie /Er ist, jeden  Sonn- und Feiertag, in der Zeit zwischen zwölf Uhr und 18 Uhr anwesend . Das war letzte Woche Frau Schönborn( nicht auf dem Foto). Sie erzählt etwas über einzelne Werke, aber auch über die Verletzbarkeit der Künstler, hat Warhols Tagebuch „gelesen“ und wusste die große Geste der Künstler zu schätzen, eigene Kunst an zwei Ateliers weiter zu geben, um sie dann von zwei befreundeten Künstlern weiterbearbeiten zu lassen. Warhol muss wohl einmal in sein Tagebuch geschrieben haben, dass er ein Werk doch vorher vollkommen gefunden hat und  das er doch manchmal unter dem Prozess der Serie „Collaborations „ gelitten hat. Einmal als er als dritter dran war, fand er ein Bild so vollkommen, das er es nicht verändern wollte, er hat es dann im Siebdruck Verfahren reproduziert und ergänzt.

Clermente, Basquiat,Warhol, Pole Star 1984

(da musste ich das Bild leider entfernen …..)

Das interessante dabei war ist, die beteiligten  Künstler griffen  die Vorlieben, wie  Farben und Symbolik, der beteiligten anderen Künstler auf.

„Das Künstlerische impliziert Einmaligkeit und vor allem Individualität – die eigene Handschrift. Die Gemeinschaftswerke der drei Künstler brechen spielerisch mit dem Begriff der Individualität, ohne die Autorenschaft zu leugnen und beziehen ihre Spannung aus den konträren malerischen Gesten. Sie spiegeln die Zeit, die (Pop-)Starrolle und das neue Selbstverständnis der Künstler, ihren Ursprung, ihre Mythen und ihre gegenseitige Faszination“

Bundeskunsthalle Bonn.

Jean-Michel Basquiat* 22. Dezember 1960 in New York City; † 12. August 1988 ebenda

„Jean-Michel Basquiat wird am 22.2.1960 in New York geboren, der Vater stammt aus Haiti, die Mutter ist Puertoricanerin. 1978 beginnt Jean-Michel Basquiat seine künstlerische Karriere mit seinem Freund Al Diaz als Graffiti-Sprayer auf New Yorks Straßen, seine Graffitis signiert er mit „SAMO“, was für „Same old Shit“ steht. Für seinen Lebensunterhalt verkauft er bemalte Postkarten und T-Shirts, fertigt Assemblagen aus Schrott. Bald wird die New Yorker Kunstszene auf den jungen Künstler aufmerksam.“

„1984 lernt Jean-Michel Basquiat Francesco Clemente und Andy Warhol kennen, mit denen er zusammenarbeitet. Andy Warhol wird nicht nur zu seinem größten Förderer, sondern auch zu einem engen Freund.“ Quelle“

Aufgefallen ist mir mittendrin das Oreo und ……. Anfangs musste ich grinsen und dachte, schau an die Werbung hat bei Basquiat geklaut. Nun auch wenn es diesen Keks erst kurze Zeit in Deutschland gibt, in Amerika gibt es ihn schon seit 100 Jahren und dort hat er Kultstatus.

Basquiat, Ohne Titel, Oreo Keks,1988

„Grünes Bild mit einem Keks in der Mitte“ Bild wird nach gereicht .

Sicher auch ein Aspekt unter der man eine Ausstellung zusammenstellen könnte, insbesondere da auch die Dosensuppen Warhols, Kultstatus haben. Warhol, der von Hause aus Grafiker war, brauchte lange um auch als Künstler anerkannt zu werden. Dies gelang ihm erstmals als er begann Dinge des Alltags u.a. in Siebdrucktechnik zu gestalten. Er malte zum Beispiel 32 der verschiedenen Dosensuppen der Firma Campbell, so als wären sie gedruckt. Der Kurator des Metropolitan Museum of Art, Henry Geldmacher und Dennis Hopper erstanden Bilder der Serie. Während damals zunächst nur diese beiden davon überzeugt waren, dass dies Kunst ist. Hängen sie heute im Metropolitan Museum of Art, heute ist jedes der Bilder 2 Millionen Dollar wert.

und es ward Suppe

Spiegel

Heim zur letzten Suppe

Zurück zu Basquiat.

Hier mein Lieblingsbild und ein Ausschnitt:

auch hier musste ich das Bild entfernen……..

Jean Michael Basquiat, Natchez 1985

 

Warhol sagte über Basquiat :

Als Warhol ihn Jahre später als sein Maskottchen bezeichnete und erzählte, er würde ihn inspirieren, war Basquiat tief verletzt, er wollte kein Maskottchen sein und zog bei Warhol, seinem Förderer aus. Im Ausstellungskatalog wird der Sachverhalt so dargestellt, als stände die Presse dahinter, die Ausstellung hatten sie verrissen und Basquiat geraten sich von Warhol fernzuhalten.

Nachtrag 02.04.12: Ich habe mir eben den Film Basquiat angesehen, das wird dieser Teil der Geschichte nacherzählt, jetzt weiß ich auch was ich mir unter Piss Paintings vorstellen muss und das eigentlich witzige, Warhol lies pissen, weil er mochte kein Bier welches als Grundlage für den Oxidationsprozess wohl besonders geeignet war…;-)! Nicht ist dahinter ?

Das Leben und arbeiten in Warhols Faktory muss in der Zeit vor dem Attentat inspirierend gewesen sein. In dieser Zeit, arbeitete auch Mary Bauermeister häufig in New York.

Basquiat wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass er diese Zäsur  später bereuen würde. Warhol der Angst vor Ärzten hatte, starb bald darauf überraschend bei einer Gallenop. Basquiat war tief erschüttert, da sie zu diesem Zeitpunkt keinen bzw.nur noch telefonischen Kontakt hatten.

Dabei ging Warhol nur voraus, nur ein Jahr später wird auch Basquiat  im Alter von 27 Jahren an den Folgen seines Drogenkonsums sterben.

Es gibt ein Film über sein Leben von 1996

Francesco Clemente * 23. März 1952 in Neapel

(Bilder aus dem Katalog werden nachgereicht……

 

„Francesco Clemente, aus Neapel stammend und aus der italienischen arte povera hervorgegangen, 1952 geboren, in New York lebend, Indienfahrer, Beuys- und Warhol -Bewunderer, Basquiat-Freund, weißbärtiger Halbmystagoge und Viertelchristus, erinnert an einen fast vergessenen Künstlertyp: Es ist ein alteuropäischer, ironiefreier, dafür lebensleichter Italo-Schamane. Clemente kombiniert munter und versiert, was der europäische Mythenschatz hergibt, ohne damit etwas zu meinen, es geht um das allgemeine Gefühl, leicht bedeutsam, leicht mediterran, leicht raunend, leicht irisierend, leicht erotisierend.“

Das im unteren Artikel, der Franfurter Rundschau, genannte Bild,  ist auch Gegenstand der Ausstellung!

Artikel

Wie ihr seht, Clemente ist der Einzige der von den dreien noch lebt, er hat diese Ausstellung selbst besucht . Hier ein Interview:

Behind the Art

Clermentes Aquarelltechnik, mag bewundernswert sein, jedoch haben mich seine Werke am wenigsten berührt. Vielleicht liegt es daran, dass er noch lebt und ihn nicht wie die beiden anderen Künstler, ein Mythos umgibt.

Ich werde mich nach der Lit.Cologne damit intensiver beschäftigen und gegebenenfalls, diesen Standtpunkt überdenken!

Und das nächste Mythos wartet schon, kaum eine andere Schauspielerin hat ihr Mythos über Generationen bewahrt, am 5.04. -24.6.2012 zeigt die Bundeskunsthalle eine Ausstellung über Romy Schneider.

So erst einmal möchte ich der Bundeskunsthalle danken, dass sie mir es ermöglicht hat, ein paar Bilder zu machen!

Alle meinen Lesern möchte ich die Ausstellung wärmstens empfehlen, aus organisatorischen Gründen habe ich heute die Eröffnung der Rodenkirchener Kunstmeile links liegen gelassen, ich weiß  die Lit. Cologne steht vor der Tür, aber diese inspirierende  Ausstellung solltet ihr einfach nicht verpassen.

Bundeskunsthalle Bonn

Der Eintritt kostet 8 €, der Bildband zur Ausstellung 29€

Die Austellung geht noch bis zum 20.05.2012.

Eure

Zabaione

 

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