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lit.Cologne 2017 mit Hanya Yanagihara – Ein wenig Leben
12. März 2017 Ausflugsziel

 

lit.Cologne – Kurzweiliger Abend mit Hanya Yanagihara, Denis Scheck und Corinna Harfouch mit „Ein wenig Leben“

Während ich diese Zeilen  schreibe habe ich nur eine Ahnung davon, was ich von „ein wenig Leben“ erwarten darf. Ich habe nicht  mehr als 1/20 des Buches gelesen. Natürlich ahne ich,  wie ich nach der Lesung bemerke, ein paar Konflikte voraus. z.B. als JB anfängt zu fotografieren und Jude zu seinem Lieblingsobjekt wird, deuten sich Grenzüberschreitungen an.

JB fotografiert manchmal auch heimlich, und fängt Momente ein, wie den Schmerz und den möchte man nicht konserviert sehen.

So sind dann auch Schmerzen, für die so Hanya Yanagihara unser Vokabular, kaum Worte findet, ein zentrales Thema des Romans und wer einmal längere Zeit Schmerzen hatte, der  weiß wie sie auch das  übrige Leben beeinflussen und das es kaum Hilfe gibt. Im Gegenteil da kann man sich schon mal  wie ein Bittsteller vorkommen, wenn man um ein weiteres Rezept bittet, weil die Schmerzen unerträglich werden. Abgesehen von den Schmerzen, (im Roman) gegen die es kein Rezept gibt. Die Hauptfigur des Romans , Jude ritzt sich, wenn der Schmerz nicht mehr auszuhalten ist.

Falls der Roman, der laut lit.Cologne von mir (vom Leser) Besitz ergreifen wird, dann vielleicht nur weil ich in Sorge bin ob Jude seine Adoption überlebt und  seine frisch gebackenen Eltern, bald um ein weiteres Kind trauern müssen.

Anzumerken ist das Corinna Harfouch alle die, den Roman noch nicht gelesen haben, um diese Möglichkeit beneidet.

Hanya Yanagihara hat vier Männer in den Fokus ihre zweiten Romanes gerückt, weil sie die im Alter von 17 und 24 Jahre wenig Berührungspunkte mit Männern hatte (Frauenfakultät, ein Arbeitsplatz der von Frauen dominiert wurde)  und danach bemerkt wie wortkarg Männer sind und folgerte :

„Die Art und Weise, wie Männer miteinander kommunizieren, wandelt sich in diesen Jahren, ihr Vermögen, Gefühle auszudrücken, Liebe oder Verletzlichkeit auszudrücken, verschwindet in dieser Zeit.“Quelle

Denis Scheck hat die Autorin gefragt ob die Autorin nicht am Liebsten woanders leben möchte in Trumpzeiten. Hanya Yanagihara die ihren Job als Journalistin nicht aufgeben möchte, und ihn  auch wegen der damit verbundenen Krankenversicherung schätzt, findet es wichtig da zu bleiben und sich gegebenenfalls zu Wort zu melden, sie sieht darin ihre Aufgabe.

So eventuell wird dieser Text noch modifiziert, jetzt möchte ich erst mal lesen 😉

17.03

Sitze unausgeschlafen bei meinem Kaffee, ich habe nach einen spannenden Beckett-Abend noch bis 2h  gelesen und ahne das es ein böses Ende nimmt. Also mein Leben hat das Buch bis jetzt nicht verändert. Ich bin jetzt beim letzten Drittel angelangt. Vielleicht nur insofern, dass ich mich dem Leiden Jude`s seit ein paar Tagen beschäftige.

19.03

Ich habe das Buch eben zu Ende gelesen und bin froh dass, das Leiden ein Ende hat. Auf Seite 500 etwa hatte ich den Wunsch das Ding beiseite zu legen, denn in der Regel schaue ich mir keine Gewaltszenen an und ich möchte sie auch nicht lesen. Das Buch hätte also meiner Meinung nach ruhig 300 Seiten kürzer sein können, irgendwann habe ich mir nur noch gewünscht, das Finale, das unausweichlich erschien , möge endlich eintreten. Es gibt sicher einiges was man über das Buch sagen könnte, aber ich möchte es nicht vorwegnehmen. Zwei Dinge vielleicht, man hat immer eine Wahl einerseits und Therapie vermag nicht alles zu überwinden. Unser Gesellschaft ist davon überzeugt das man alles besser machen kann, es gibt Wunden die niemals heilen.

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